Schuster is a free man !

De Guzman wrote:What makes you think Schuster actually wants to go to Germany?

Merkwürdig, launisch, melancholisch

Trainer Bernd Schuster hat bei Real Madrid wohl keine Zukunft mehr

Von Ronald Reng

MADRID. Für den Beruf des Trainers, der eine Fußballmannschaft leiten und kontrollieren soll, bringt Bernd Schuster einen kleinen Nachteil mit: Er schafft es oft genug nicht, sich selbst zu kontrollieren. In seinen Anfangsjahren beim spanischen Zweitligisten Xerez regte ihn eine Niederlage einmal so auf, dass er sich auf der Heimfahrt im Bus nicht mehr rührte. Er sagte nichts, er stieg nicht zur Rast aus; er saß nur regungslos auf seinem Platz - sieben Stunden lang.

Seit der Deutsche nun das mächtige Real Madrid trainiert, ist sein einzigartig merkwürdiger Charakter geradezu zum Forschungsgegenstand der Fußballszene geworden. Am Sonntag, nach der 3:4-Niederlage gegen den FC Sevilla, mit der Real in der spanischen Liga neun Punkte hinter den Tabellenersten FC Barcelona zurückfiel, ließ er alle Schusterologen wieder einmal rätseln: Verstehst du ihn?

Er tat, was ein Trainer doch niemals tun darf: Er redete, als habe er schon aufgegeben. Das große Duell, nächsten Sonnabend gegen Barcelona, "macht mir überhaupt keine Sorgen", sagte er: "Denn momentan ist es unmöglich, im Camp Nou zu gewinnen. Dies ist das Jahr Barças. Wir werden versuchen, uns teuer zu verkaufen, mehr ist nicht möglich." Als Reals Präsident Ramón Calderón davon hörte, konnte er sprachlos nur mutmaßen, ähm, vielleicht sei dies eine Strategie Schusters, sich klein zu machen. Doch wer in den jüngsten Jahren einige längere Gespräche mit ihm führte und ihn regelmäßig bei der Arbeit erlebte, mag nicht mehr glauben, dass seine ewig wechselnden Launen irgendeiner Strategie folgen. In Extremsituationen ist er auch mit 48 schlichtweg nicht mehr Herr über seine Emotionen.

Auch deshalb steht er nun fünf Monate, nachdem er sie zur spanischen Meisterschaft führte, mit Real am Punkt, wo es kein Zurück und kein Vorwärts mehr gibt. Die Dynamik der Niederlage hat Real gepackt, von den jüngsten acht Spielen verloren sie vier, im nationalen Pokalwettbewerb scheiterten sie an einem Drittligisten. Schuster findet keinen Weg, seine Elf aus diesem fortschreitenden Niedergang zu reißen. Dazu müsste er sich erst einmal selbst aus seiner eigenen Melancholie und Wut befreien.

Als der ehemalige Schalker Trainer Mirko Slomka unlängst zu einer Studienwoche bei Real weilte, staunte er: Schuster sei unter der Woche nie in der Umkleidekabine der Spieler. Was eine architektonische Fehlkonstruktion ist - die Umkleide von Trainer und Spielern liegen in verschiedenen Trakten -, ist zum Symbol geworden: Schuster tut sich schwer, einer leidenden Elf die Nähe zu geben, die sie braucht. Niederlagen lassen ihn kalt und distanziert werden.

Einige Mängel hatte er als Trainer immer. Selbst beim FC Getafe, einer äußerst erfolgreichen Station, war sein Training nur ein besseres Bei-Laune-Halten. Reals taktische Ordnung war auch im Meisterjahr allenfalls ein grobes Muster. Sie überbrückten das Mittelfeld extrem flink, schafften es aber bei Ballverlust auch selten, die Abwehrstellungen wieder schnell genug herzustellen. Wenn es funktionierte, sah es wie der eiskalte Fußball der Zukunft aus. Diese Saison bezahlen sie für die taktische Schlampigkeit. Der Zweifel nagt an den Spielern, selbst Koryphäen wie Torwart Iker Casillas unterlaufen Fehler.

Das Problem ist, dass niemand Schusters Mängel ausgleicht. Er hat einen enormen Fußballverstand, er kann - wenn er will - ungemein gewinnend sein, und in Getafe brachte er alle seine Qualität zur Geltung. Dort hatte er mediale Ruhe und einen Präsidenten, der lange Nachmittage mit ihm verbrachte, damit sich auch in schwierigen Phasen Schusters Emotionen einpendelten. Bei Real hat er einen Sportdirektor, Pedja Mijatovic, der keine Sach- sondern Machtpolitik betreibt, und einen Präsidenten, der nach der Logik eines aufgescheuchten Huhns handelt. Ein wild zusammengekauftes Team und eine permanente Intrigenstimmung im Klub machen keinem Trainer die Arbeit leicht. Trauriges Sinnbild war Reals Jahreshauptversammlung am Sonntag, auf der, offenbar vom Präsidenten bestellt, 50 rechtsradikale Fans erschienen, um Calderóns Gegner einzuschüchtern.

In dieser Lage wäre Schusters Entlassung keine Überraschung. Es wäre ein unnötiges Scheitern und, aus Sicht des Publikums, ein herber Verlust: Wer wird uns dann so staunen lassen wie er? "Früher habe ich viel Klavier gespielt", erzählte er einmal, als ein Interview ins Plaudern überging: "Ich blieb jeden Tag extra auf, bis im Fernsehen zum Sendeschluss die spanische Nationalhymne erklang. Und ich spielte auf dem Klavier dazu. Dann ging ich ins Bett."

De Guzman wrote:Otto, the reason why Schuster quit playing for Germany was a media (Bild, etc) orchestrated anti-Schuster hype. Derwall & Breitner completed it.

TM wrote:He couldn't handle the pressure at a big club

TM wrote:He only won the title due to Capello's hard work, he kept the same tactics from Capello's season, and just ran with it.

Klöwsi RAUS ! wrote:@Real fans

recently you have orchestrated a virtual hate campaign against Bernd

I hope

in the spirit of fairness

you will do the same with Ramos

think about it

Klöwsi RAUS ! wrote:how come Mijatovic is so powerful at Real ?