Werder Bremen 2007/2008

Keine Einigung mit Wiese

Werder Bremens Vertragsverhandlungen mit Keeper Tim Wiese sind vorerst gescheitert.

"Wir sind nicht in die Nähe einer Einigung gekommen", teilte sein Berater Roger Wittmann der "Sport Bild" mit. Gleichzeitig kündigte er an, Wiese ab sofort bei anderen Klubs anzubieten.

Werder hatte dem 25-Jährigen, dessen Vertrag 2008 ausläuft, einen Vier-Jahres-Vertrag mit einer Jahresgage von 2,4 Millionen Euro angeboten.

Wittmann soll für Wiese drei Millionen Euro jährlich gefordert haben. Bisher gab es 1,8 Millionen Euro.

Werder will Wiese nicht um jeden Preis halten

Auch in Bremen genießt Möchtegern-Nationaltorwart Tim Wiese nicht mehr das höchste Ansehen. Neuester Streitpunkt ist die Forderung nach einer saftigen Gehaltserhöhung von Seiten des 25-Jährigen. "Wenn er sich etwas anderes suchen will, muss er das tun", sagt Werder-Trainer Thomas Schaaf.

Als Tim Wiese im Trainingsspiel am Mittwoch den dritten Schuss in Folge nicht abwehren konnte, hatte es fast den Anschein, als sei der Torhüter von Werder Bremen mit seinen Gedanken woanders. Kein Wunder, denn es ist derzeit unklar, ob Wiese über sein Vertragsende Juni 2008 hinaus noch in Bremen bleibt. Vorerst wurden die Vertragsverhandlungen zwischen seinem Berater Roger Wittmann und Bremens Sportdirektor Klaus Allofs gestoppt.

Streitpunkt ist die Forderung des 25-jährigen Wiese an seinen Klub. Dem Vernehmen nach verlangt er ein Jahresgehalt von rund drei Millionen Euro. „Er ist seit Jahren Leistungsträger und will auch so bezahlt werden. Es geht allein ums Geld, und deshalb befassen wir uns jetzt auch mit anderen Angeboten“, sagte Berater Wittmann WELT ONLINE.

Die Bremer sollen angeblich nur bereit sein, rund 2,5 Millionen Euro jährlich zu zahlen. Einen finanziellen Kraftakt, mit dem sie in diesem Jahr schon Stammkräfte wie Torsten Frings, Naldo sowie Diego an sich banden, schließen sie im Fall Wiese offensichtlich aus. „Wir bewegen uns in einem bestimmten finanziellen Rahmen, und den werden wir für Tim nicht verlassen“, sagte Sportdirektor Allofs. Trainer Thomas Schaaf ging sogar noch einen Schritt weiter: „Wiese ist hier gut aufgehoben, aber wenn er sich etwas anderes suchen will, muss er das tun.“

Wiese sagt zwar, dass er sich bei Werder wohl fühlt, berichtet aber auch davon, auf dem Markt begehrt zu sein. „Ich habe Angebote von Topklubs aus England, Spanien und Italien. Da muss ich mir keine Sorgen machen.“

Eine Trennung ist nicht nur deshalb ein Thema. Innerhalb der Mannschaft soll Wiese isoliert sein, weil er nur wenig kritikfähig sei. Auch das Verhältnis mit dem Trainer gilt als angespannt. Nicht erst seit April, als ihn Schaaf in Bielefeld überraschend auf die Bank gesetzt hatte. Zusätzlich hatte Schaaf damals entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten die Presse von Wieses Nichtnominierung informiert, ohne vorher mit dem Torwart zu sprechen. Einem Reporter, der fragte, wann Schaaf Wiese die Entscheidung denn mitteilen wolle, sagte der Trainer damals: „Er wird es bestimmt schnell genug von ihnen erfahren.“

chrissicross wrote:

Keine Einigung mit Wiese

Werder Bremens Vertragsverhandlungen mit Keeper Tim Wiese sind vorerst gescheitert.

"Wir sind nicht in die Nähe einer Einigung gekommen", teilte sein Berater Roger Wittmann der "Sport Bild" mit. Gleichzeitig kündigte er an, Wiese ab sofort bei anderen Klubs anzubieten.

Werder hatte dem 25-Jährigen, dessen Vertrag 2008 ausläuft, einen Vier-Jahres-Vertrag mit einer Jahresgage von 2,4 Millionen Euro angeboten.

Wittmann soll für Wiese drei Millionen Euro jährlich gefordert haben. Bisher gab es 1,8 Millionen Euro.

http://www.sport1.de/de/apps/news/news-meldung/news_1817989.html

Werder 2010

Schaaf hat noch viel vor

Der dienstälteste Trainer der Fußball-Bundesliga wandelt auf Otto Rehhagels Spuren. Thomas Schaaf hat am Donnerstag seinen Vertrag bei den Bremern bis 2010 verlängert. „Wir haben noch viel vor“, sagte der 46-Jährige, der seit 35 Jahren Vereinsmitglied und seit Mai 1999 Werder-Coach ist. „Es geht darum, welchen Weg wir einschlagen wollen. Ich möchte auch in Zukunft eine starke Mannschaft auf das Feld schicken und Titel erreichen“, begründete Schaaf seine seit Wochen erwartete Unterschrift unter einen neuen Kontrakt zu verbesserten Konditionen.

„Es stand schon früh fest, dass wir die Arbeit fortsetzen werden. Es gab aber einige wichtige Dinge, die wir zunächst erledigen mussten“, sagte Werders Sportdirektor Klaus Allofs zu der Einigung mit dem früheren Werder-Profi, der unter dem Bremer Erfolgscoach Otto Rehhagel Stammspieler war und viel vom derzeitigen Trainer von Europameister Griechenland gelernt hat. „Wir sind stolz, den Vertrag verlängern zu können. Wir haben Thomas Schaaf viel zu verdanken“, sagte Werders Vorstandsvorsitzender Jürgen Born.

Double 2004 als größter Triumph

Schaaf kommt mit dem neuen Vertrag in Rehhagels Dimensionen, der vom 2. April 1981 bis zum 30. Juni 1995 Werder-Trainer war. Der aus Mannheim stammende Coach hat sich zu einem der absoluten Toptrainer entwickelt und bildet zusammen mit Manager Allofs den Erfolgsgaranten für den Aufschwung der Bremer in den vergangenen Jahren. In dieser Saison spielen die Hanseaten zum vierten Mal nacheinander in der Champions League. „Es ist wichtig für die sportliche Entwicklung, dass man mit einer Gruppe konstant zusammenarbeiten kann“, sagte Allofs.

Am 10. Mai 1999 hatte Schaaf die Mannschaft vom heutigen Wolfsburger Coach Felix Magath übernommen, vor dem Abstieg gerettet und danach mit dem Sieg im Pokalfinale gegen Bayern München (5:4 im Elfmeterschießen) sehr schnell für seinen ersten großen Erfolg als Fußball-Lehrer gesorgt. Den bisher größten Triumph feierte er in der Saison 2003/2004, als ihm mit Werder das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gelang. „Wir versprechen uns noch viel von der Zusammenarbeit. Er hat hier ehrliche und großartige Arbeit abgeliefert“, lobte Clubchef Born seinen leitenden Angestellten in den höchsten Tönen.

Ruhe entscheidend für Erfolg

Schaaf war schon häufiger bei anderen Clubs im Gespräch, über konkrete Angebote war indes nie etwas bekannt geworden. „Ich habe nur Gespräche mit Werder geführt“, antwortete Schaaf ausweichend auf die Frage, ob er auch Offerten von anderen Vereinen erhalten habe.

Der am 1. Juli 1972 in den Verein eingetretene Vater einer Tochter im Teenager-Alter fühlt sich in der unaufgeregten Atmosphäre seines Club sehr wohl und hat die „Ruhe hier“ mehrfach als entscheidend für die Erfolge bezeichnet. Werder gilt als einer von wenigen Mustervereinen der Liga - schuldenfrei, seriös geführt und mit langfristig arbeitenden Trainern.

Wiese bleibt bis 2012 bei Werder

Übrraschende Wende im Fall Tim Wiese. Nach Informationen von SPORT BILD online bleibt der Torhüter bis 2012 bei Werder. Zuletzt hatte sich ein Abschied des Torhüters angedeutet. Manager Klaus Allofs hatte bereits angekündigt, sich nach einem Nachfolger umzusehen.

Tim Wiese verlängert bei Werder bis 2012

Torhüter Tim Wiese bleibt ein Grün-Weißer. Der 25-Jährige verlängerte am Freitagmittag seinen Vertrag vorzeitig bis 2012. Das gaben Werder und der Torhüter nach dem Abschlusstraining am Freitag bekannt. Wiese sagte zum Abschluss der Vertragsverhandlungen: "Wir haben uns auf die Konditionen für einen Vertrag einigen können, weil wir gar nicht so weit auseinander lagen. Ich habe noch einmal mit meiner Freundin darüber gesprochen und wir sind gemeinsam zu dem Schluss gekommen ist, dass Werder der beste Verein für mich ist. Ich spiele sehr gerne hier und hoffe, dass ich mit Werder noch einige Erfolge feiern kann."

Die sportliche Leitung der Werderaner bewertete die Vertragsverlängerung ebenfalls positiv. Geschäftsführer Klaus Allofs dazu: "Es ist sehr erfreulich, dass wir uns nun doch so schnell einigen konnten. Tim gehört zu den besten Keepern in Deutschland." Cheftrainer Thomas Schaaf hofft auf eine weitere positive sportliche Entwicklung des Torhüters. "Tim Wiese hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Daher freuen wir uns, dass wir den Weg gemeinsam fortsetzen können."

Tim Wiese wechselte im Sommer 2005 vom 1. FC Kaiserslautern zu Werder Bremen. Der Torhüter absolvierte in seiner Bremer Zeit bisher 54 Spiele in der Bundesliga und sammelte internationale Erfahrung in zahlreichen Champions-League-Spielen. Insgesamt kann er bereits auf 119 Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse verweisen.

Tim Borowski

"Bayern wird keinen Durchmarsch machen"

Nach den Niederlagen gegen Real Madrid und Piräus steht Werder Bremen am Mittwoch in der Champions League gegen Lazio Rom unter Erfolgsdruck. WELT ONLINE sprach mit Mittelfeldspieler Tim Borowski über die kleine Chance aufs Achtelfinale, seine Vertragsgespräche und den Titelkampf in der Fußball-Bundesliga.

WELT ONLINE: Sie sind nach den ersten beiden Champions League-Partien noch ohne Punkt – demnach ist ein Sieg gegen Lazio Rom Pflicht?

Borowski: Richtig, und wir stehen ganz besonders unter Druck, denn wir wollen uns immer noch für das Achtelfinale qualifizieren. Dazu müssen wir aber selbstbewusst auftreten. Wir wissen, um was es geht, und jedem muss bewusst sein, dass wir ein entscheidendes Spiel vor uns haben. Jedes Champions League-Match ist jetzt für uns wie ein Endspiel.

WELT ONLINE: Wie frustrierend wäre es dann, wenn Sie das Achtelfinale verpassen, oder sogar ganz aus dem europäischen Wettbewerb ausscheiden?

Borowski: Das sind ja mittlerweile nicht nur die Ansprüche, die wir an uns haben, sondern auch die Öffentlichkeit in Bremen. Und zu Recht, denn das Potenzial hat Werder Bremen ja auch. Es wäre vermessen, wenn wir deshalb tief stapeln oder unsere Ziele ändern. Wir müssen alles geben, um weiterzukommen.

WELT ONLINE: In der Bundesliga haben Sie indes die monatelange Verletzungsmisere überwunden und sind nach 13 von 15 möglichen Punkten aus den vergangenen fünf Spielen hinter Bayern München Tabellenzweiter. Folgt jetzt der Angriff auf den Titel?

Borowski: Ich habe schon vor der Saison in der Vorbereitung gesagt, dass wir einen Titel holen wollen. Außerdem wünschen sich alle Werder-Fans mal wieder eine Meisterschaft, die mit unserer Mannschaft auch möglich ist.

WELT ONLINE: Obwohl Bayern München dieses Jahr als Übermannschaft gilt?

Borowski: Natürlich haben die Bayern stark eingekauft und das Team scheint auch gut zu harmonieren. Aber sie werden keinen Durchmarsch machen, wie es viele vermuten. Ich gehe davon aus, dass sie irgendwann straucheln werden und deshalb ist für uns die Meisterschaft nicht utopisch.

WELT ONLINE: Beeinflussen die Vertragsverlängerungen von Diego, Frings und Naldo Ihre Entscheidung, Ihren Vertrag zu verlängern? Der Kontrakt läuft im kommenden Jahr aus.

Borowski: Das sind wichtige Faktoren, die bei meinen Überlegungen eine Rolle spielen, denn diese Spieler haben durch ihre Unterschriften ein Zeichen gesetzt. Die Gespräche um meine Vertragsverlängerung haben jetzt angefangen.

WELT ONLINE: Im kommenden Jahr werden Sie 28. Reizt Sie das Ausland?

Borowski: Jeder Fußballer träumt davon, einmal bei einem europäischen Top-Klub zu spielen. Daher hatte ich in den letzten Jahren auch Anfragen von anderen Vereinen, bei denen ich mehr Geld verdient hätte als bei Werder. Nur das Finanzielle ist für mich nicht entscheidend; ich höre auf mein Gefühl. Das hat mich bislang noch nie getäuscht, denn ich war hier immer der Meinung, dass die Verantwortlichen etwas Positives aufbauen, bei dem ich dabei sein will. Wir wurden Double-Gewinner und spielen jetzt das vierte Mal hintereinander in der Champions League – mein klarer Kopf hat sich also ausgezahlt.

WELT ONLINE: Bei Werder sind Sie Führungsspieler, wie sehen Sie Ihre Rolle in der Nationalmannschaft?

Borowski: Leider war ich nach der WM oft verletzt, aber ich wurde jetzt ja sofort wieder eingeladen und das zeigt mir, dass Jogi Löw auf mich baut. Wir hatten auch während meiner Verletzungszeit immer telefonischen Kontakt, das hat mir gezeigt, dass ich eine feste Größe im System von Löw bin.

WELT ONLINE: Wie groß ist die Gefahr des Nationalteams, nach der Niederlage gegen Tschechien in einen negativen Lauf zu geraten?

Borowski: Die Sorge habe ich nicht. Vielleicht war die Niederlage gegen Tschechen sogar heilsam, damit wir alle wieder ein wenig auf den Boden kommen. Nach der erfolgreichen Qualifikation wurden wir fast ein wenig zu viel gelobt und das hat die eine oder andere Schwäche überdeckt. Jetzt schwimmen wir nicht mehr auf dieser Euphorie-Welle, auf der man auch leicht abheben kann. Wir wissen jetzt durch diesen Dämpfer, dass wir hart arbeiten müssen, wenn wir im nächsten Jahr Europameister werden wollen.

Rückkehr des Kollektivs

Werder Bremen kann wieder aus dem Vollen schöpfen

von Ralf Lorenzen

Monatelang war Werder Bremen fast gleichbedeutend mit dem SV Diego. Doch rechtzeitig vor dem wichtigen Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom ist die Einmann-Show vorbei. Langzeitverletzte Leistungsträger nähern sich der Bestform und heben das Niveau der ganzen Mannschaft.

Als die Werder-Fans in der vergangenen Woche den Spieler des Jahres wählten, war die Spannung bei der Stimmenauszählung ungefähr so groß wie früher bei Volkskammerwahlen der DDR. Zu sehr hat ein Mann das Werder-Spiel dominiert und eine von Verletzungspech gepeinigte Rumpftruppe mit herausragenden Leistungen auf den Platz des ersten Bayern-Verfolgers gezogen.

Bescheidende Lichtgestalt

Schon vorher hatten die Kollegen aus der Spielergewerkschaft Diego zum "Spieler der Saison" gewählt; "Spieler des Monats" und "Player of the Match" wird er sowieso in schöner Regelmäßigkeit. Bevor der Trophäenschrank endgültig überquillt, rückt der kleine Brasilianer die Dinge zurecht: "Ich hatte schon ein tolles Gefühl, als ich nach Bremen kam, alle haben mich sehr gut aufgenommen. Deswegen gehört auch jeder Preis, den ich gewinne, der Mannschaft."

So etwas hört man in Bremen gerne, wo seit Otto Rehagels Zeiten das Kollektiv der Star ist. Kaum sind die Reihen wieder geschlossen und die langzeitverletzten Leistungsträger wieder an Bord, werden die alten Tugenden wieder beschworen: Organisation, Gruppe, Pressing. Vieles davon habe gegen Sparringspartner Hertha BSC wieder gut geklappt, freut sich Tim Borowski und die "TAZ" sieht die Mannschaft folgerichtig wieder auf dem Weg vom "SV Diego zum SV Werder."

Rechenschieber und Geschichtsbuch

An der Weser wächst mit jeder Trainingseinheit der Optimismus, dass die unnötige Niederlage gegen Olympiakos Piräus noch nicht das Ende aller Champions-League-Träume bedeuten muss, sondern gegen Lazio Rom am Mittwoch, 20.45 Uhr, die Wende geschafft wird. Neben dem kollektiven Formanstieg gründet sich diese Hoffnung vor allem auf zwei sportfremde Disziplinen: Arithmetik und Geschichte. "Es gibt noch zwölf Punkte zu erreichen", rechnet Diego vor, "und die Erfahrung hat gezeigt, dass manchmal auch acht Punkte reichen, um das Achtelfinale zu erreichen."

Dass dieses nicht nur graue Theorie ist, hat Werder schon im Herbst 2005 bewiesen. Damals reichten sieben Punkte, um in der Champions League zu überwintern und es gab auch sonst erstaunliche Parallelen: Im ersten Spiel verlor Werder gegen den Topfavoriten aus Spanien, im zweiten gegen den Außenseiter aus Griechenland und im dritten wartete ein Club aus der Serie A. Nur dass die Gegner damals nicht Madrid, Piräus und Rom hießen, sondern Barcelona, Athen und Udinese.

Allofs zuversichtlich

Bei einer Niederlage nützen allerdings auch keine Rechenkünste und Geschichtskenntnisse mehr. "Wenn wir nicht gewinnen, müssen wir schon ziemlich abenteuerliche Rechnungen aufstellen, wie wir das Achtelfinale noch erreichen könnten", weiß Werder-Sportchef Klaus Allofs. "Selbst die Qualifikation für den UEFA-Pokal wäre dann in Gefahr." Doch daran glaubt er selbst nicht. "Mal sehen, wozu die Gruppe noch in der Lage ist", sagt er zuversichtlich und holt dann doch wieder den Rechenschieber raus: "Am Ende reicht uns ein 1:0".

Vor allem der druckvolle Auftritt gegen Hertha nährt den Optimismus des Geschäftsführers: "Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir müssen wieder genauso diszipliniert auftreten, denn das Spiel der Italiener ist sehr taktisch geprägt. Ich denke, wir werden erneut Geduld haben müssen."

Alle fit

Bei Lazio Rom ist der Einsatz von Mittelfeld-Antreiber Stefano Mauri, der beim 1:0-Erfolg gegen den AS Livorno schon nach 25 Minuten mit einer Muskelverletzung das Feld verlassen müssen, sehr fraglich. Werder-Trainer Thomas Schaaf konnte dagegen nach dem Abschlusstraining am Dienstag, an dem auch die angeschlagenen Clemens Fritz und Hugo Almeida teilnahmen, in der Champions League erstmals einen 18er-Kader mit fast allen Nationalspieler berufen.

The-Frank-Tavern wrote:chrissi - whereabouts of BLUT?

how are your injuries going now?

The-Frank-Tavern wrote:Hunt still struggling big time? really thought he'd go on to biggish things.

Schaaf ist längst der bessere Rehhagel

Bremen - "Ich bin nicht so für das Grelle." Ein kurzer Satz, eine perfekte Selbsteinschätzung - so bringt Thomas Schaaf seine Lebensphilosphie exakt auf den Punkt. Einst als Kopie von Otto Rehhagel gebrandmarkt und als graue Trainer-Maus abgestempelt, hat der 46-Jährige nicht erst seit seiner Vertragsverlängerung in der vergangenen Woche bis 2010 "Hellenenkönig Otto" längst in den Schatten gestellt und sein Image als erfolgreicher Fußball-Lehrer aufpoliert.

Ein eher altmodischer Begriff, den Schaaf aber nicht ungern hört: "Ein Vorbild zu sein, ist für mich äußerst wichtig. Ich kann ja nicht von meinen Spielern auf dem Platz Konzentration verlangen, wenn ich draußen nur rumkaspere. Man muss sich manchmal bremsen, um nicht zu emotional zu reagieren. Sonst macht man schnell Dinge, die nicht gut überlegt sind."

Darin weiß sich Schaaf, seit dem 10. Mai 1999 Chefcoach an der Weser, mit Rehhagel, der 13 Jahre lang sein Trainer war, einig. "Pünktlichkeit und Disziplin sind Werte, die auch ihr voraussetze und vorlebe", sagt der Meistertrainer. Mit seiner Frau Astrid tauscht er sich gelegentlich über das Bild, das seine Spieler in der Öffentlichkeit abgeben, aus, "weil sie als Frau eine andere Wahrnehmung hat". Beate Rehhagel hingegen, so wird glaubhaft kolportiert, soll sogar bei so manchem Transfer ihres Mannes das letzte Wort gehabt haben.

Was Schaaf und Rehhagel aber am meisten unterscheidet, ist eine Souveränität, die von innen kommt. Ungeachtet seiner zahlreichen Triumphe ist der Europameister-Trainer bis heute eine weitgehend humorfreie und chronisch misstrauische Person geblieben. Sein Nach-Nach-Nach-Nachfolger hingegen machte beispielsweise in der Meistersaison 2003/2004 mit feiner Selbstironie aus einem grauen Kapuzen-Shirt eine Kultbekleidung, die in der Hansestadt wochenlang vergriffen war.

Da passt es ins Bild, dass der Vater einer 17 Jahre alten Tochter die TV-Komödianten Piet Klocke und Rüdiger Hoffmann besonders schätzt. Hintergründiger Witz, der beim ersten Hinhören etwas norddeutsch-dröge daherkommt, ist ein Markenzeichen, das Schaaf durchaus gerne pflegt: "Wenn es sich anbietet, bekommt auch die Mannschaft manchmal so einen Spruch zu hören."

Da kam er zu seiner aktiven Zeit im grün-weißen Dress ganz anders und oft auch gar nicht rüber. In 262 Spielen zwischen 1978 und 1995 gab der ehemalige Junioren-Nationalspieler auf der rechten Außenbahn den soliden, aber unspektakulären Verteidiger. Dass er so nebenbei schon mit 26 Jahren die Bremer A-Junioren betreute, galt eher als schrullige Marotte des Fußball-Handwerkers an der Seitenlinie.

Seit über 35 Jahren gehört der gebürtige Mannheimer nun schon dem SV Werder an und wenn diese gefühlte Ewigkeit doch einmal zu Ende gehen sollte, hat er nur einen einzigen Wunsch: "Als Trainer hat man beim Amtsantritt bereits die Kündigung mit unterschrieben, das weiß ich. Wenn der Vorstand meint, es passt nicht mehr, soll er das sofort sagen und nicht lange rumeiern."

Das Flaggschiff setzt die Segel

Auf Werder Bremen ruhen die deutschen Hoffnungen in der Champions League. Und die Bremer wollen eines ganz bestimmt nicht: Nach der Winterpause im Uefa-Cup spielen.

Man habe ausgiebig Champagner getrunken. Sich noch im Trikot ins Ermüdungsbecken geworfen. Und am Ende auch noch auf den Massagebänken getanzt. Völlig enthemmt natürlich. Genauso hat Torsten Frings auf die Frage geantwortet, wie denn die Stimmung in der Kabine sei, nachdem Werder Bremen gegen Lazio Rom mit 2:1 (1:0) gewonnen und den ersten Erfolg in diesem Jahr in der Champions League gesichert hatte. Doch die übellaunige Miene des Wortführers von der Weser verriet: alles nur ein Scherz. Weder ist in den Katakomben im Bauch der Ostkurve des Weserstadions in der Nacht zu Donnerstag prickelnde Brause geflossen, noch der Whirlpool missbraucht, geschweige denn schunkelnd auf Bänken gestanden worden. „Was denken Sie denn?“, blaffte Frings.

Will heißen: Wenn Werder gegen den recht biederen Tabellendreizehnten der Serie A gewinnt, ist das eingedenk des Bremer Anspruchsdenkens ziemlich normal. Zumal, wenn man noch ins Achtelfinale einziehen will. „Wir haben einen Schritt gemacht“, konstatierte Trainer Thomas Schaaf gewohnt nüchtern, „jetzt müssen noch einige folgen.“ Nämlich möglichst noch ein Sieg im Olympiastadion von Rom in zwei Wochen, überdies Zählbares gegen Real Madrid (28. November) und bei Olympiakos Piräus (11. Dezember). „Ich hatte mir zwar gewünscht, dass wir das ganze Spiel souverän zu Ende spielen“, resümierte Sportchef Klaus Allofs, „aber ich hatte nicht den Eindruck, dass wir noch groß in Schwierigkeiten kommen könnten. Alles ist wieder möglich.“

Und in Anbetracht des Stuttgarter Versagens und der Schalker Schwäche schwingt sich Werder trotz der erst drei Punkte aus drei Partien zu der Mannschaft auf, die am ehesten als Flaggschiff des deutschen Fußballs taugt, wenn schon der FC Bayern in der Champions League nicht mitspielen darf. „Unser Sieg war auch wichtig für die Bundesliga“, befand Allofs.

Werder spielt den Vorreiter auf der internationalen Bühne, zumal sich der Eindruck verstärkt, dass dieser weitgehend komplettierte Kader von Woche zu Woche an Klasse und Konstanz gewinnt. Oder würde Frings sonst sagen: „Ich bin immer noch nicht ganz fit. Das dauert noch ein paar Spiele. Aber was ich im Moment bringe, reicht auch.“ Da spricht das pure Selbstbewusstsein. Es war nicht immer glanzvoll, aber mitunter nett anzusehen, wie die Norddeutschen die Italiener beherrschten und nach Toren ihrer beiden Stürmer Boubacar Sanogo und Hugo Almeida beim späten Gegentreffer von Christian Manfredini verdient siegten.

Was am Ende der Vorrunde herausspringen soll, ist klar formuliert: der Vorstoß unter die letzten 16. Allein deshalb, weil der Auftritt im zweitklassigen, zäheren Wettbewerb, im Uefa-Cup, häufig unterschätzte Risiken und Nebenwirkungen birgt, wie Per Mertesacker anschaulich erläuterte. „Da sind wir Deutschen doch schon gut vertreten. Und im Uefa-Cup muss man immer donnerstags und samstags oder donnerstags und sonntags ran. Immer wieder den Hebel anzuziehen, wenn die anderen schon gespielt haben, kostet viel Kraft und macht keinen Spaß.“ Schon in der vorigen Saison, so glaubt der Abwehrhüne, habe die Weiterbeschäftigung im Uefa-Cup schlussendlich die Meisterschaft gekostet. Ergo folgert Mertesacker: „Der dritte Gruppenplatz darf nicht unser Ziel sein.“

Das Nahziel heißt ohnehin morgen Sheraton-Hotel in Essen, wo Werder Bremen immer residiert, wenn Gastspiele im Westen anstehen. Werder tritt am Samstag zum Verfolgerduell in der Bundesliga in Gelsenkirchen an, und auf Schalke gab es seit sechs Jahren keinen Sieg. Ob Werder da nun besser aussehen wird? Vermutlich war es ein Fehler, auch diese Frage an Torsten Frings zu richten. „Bin ich Hellseher?“, murrte der langhaarige Mittelfeldmotor, „kann auch sein, dass wir ein grottenschlechtes Spiel abliefern und dort untergehen.“ Kurze Pause. „Aber das glaube ich nicht.“

Bremen wieder im Gleichgewicht

Knapp zweieinhalb Monate hat Werder Bremen seit Saisonbeginn gebraucht, um seine Balance zu finden. Jetzt aber ist sie da. Die Schaaf-Elf ist wieder im Rhythmus und hat dies nach ihrer nationalen Etablierung mit Platz zwei in der Bundesliga hinter dem FC Bayern München nun auch international mit dem 2:1-Erfolg in der UEFA Champions League am vergangenen Mittwoch gegen S.S. Lazio bestätigt.

Großes Verletzungspech

Zurückgeworfen von einem unglaublichen Verletzungspech mit den teilweise gleichzeitigen Ausfällen von Tim Borowski (Knie), Clemens Fritz (Bauchmuskel), Frank Baumann (Innenband), Petri Pasanen (Achillessehne), Pierre Womé (Leiste), Torsten Frings (Knie), Patrick Owomoyela (Sehnenteilabriss), Hugo Almeida (Sprunggelenk), Aaron Hunt (Knie), Ivan Klasnić (Nierentransplantation), Carlos Alberto (Schlafstörungen) und unter anderem Boubacar Sanogo (Fuß) musste Bremens Trainer Thomas Schaaf phasenweise auf den Großteil seiner Stammelf verzichten.

Diego und Naldo im Tief

Komplettiert wurde die Personalkrise mit einer anfänglichen Formschwäche der beiden Säulen im Werder-Team, Diego und Naldo. Beide konnten ihr Niveau nach der Copa América und einer Vorbereitungszeit von lediglich etwas mehr als einer Woche auf die neue Saison nicht abrufen. Und so fand sich der UEFA Champions League-Teilnehmer nach dem zweiten Spieltag der Serie 2007/08 auf einem Abstiegsplatz in der Bundesliga wieder und kassierte später in der Saison zwei Niederlagen zum Auftakt der Königsklasse in der Gruppe C gegen Real Madrid CF (1:2) und Olympiacos CFP (1:3).

Kollektive Unaufgeregtheit

"Wir haben eine Zielrichtung ausgegeben, die verändern wir nicht so schnell. Es geht weiter um die Meisterschaft", erklärte Schaaf zwischenzeitlich der aufgeregten Medienschar, die eine Krise rund ums Weserstadion ausgerufen hatte. Die Verantwortlichen setzten ihre seit Jahren ruhige und qualitativ hochwertige Arbeit weitestgehend unaufgeregt fort – zu Recht. Wussten sie doch, dass mit der Rückkehr der Leistungsträger das Team sein Gleichgewicht finden würde.

Stabilität gefunden

Und tatsächlich, in der Bundesliga machten die Grün-Weißen zwischen dem 5. und 11. Spieltag in der Tabelle einen Sprung von Rang 13 auf Platz zwei, deklassierten dabei den ebenfalls stark ersatzgeschwächten deutschen Meister VfB Stuttgart mit 4:1 und für DSC Arminia Bielefeld endete der Arbeitstag des 8. Spieltages im Weserstadion gar mit einer historischen 1:8-Niederlage. Bestätigt wurde das Hoch der Bremer mit dem 2:1-Sieg gegen Lazio in dessen Folge Schaaf erklärte: "Es ist wichtig, dass unsere Leistungsträger wieder dabei sind, diese Spieler stehen für Qualität und die benötigen wir in der UEFA Champions League, um auf diesem hohen Niveau zu bestehen. Wir müssen in den kommenden Spielen jetzt diese Leistung bestätigen."

Mertesacker zuversichtlich

Genau dies ist zu erwarten. Die Mannschaft, fast wieder komplett, gewinnt Woche für Woche an Selbstvertrauen, Stabilität und Zielstrebigkeit. Ziel ist nach wie vor das Achtelfinale und Nationalspieler Per Mertesacker erklärte im Interview auf der vereinseigenen Homepage, dass er den Einzug in die Runde der letzten 16 Teams für realistisch hält: "Wir sind die routinierteste Mannschaft der drei deutschen Teilnehmer. Wir haben die Erfahrung aus den Champions-League-Einsätzen der letzten vier Jahre. Das sollte man auch merken."

Wichtige Vertragsverlängerungen

Auch hinter den Kulissen wird an der Stabilität der Werder-Struktur gearbeitet. Die Vertragsverlängerungen von Diego (2011), Tim Wiese (2012) und Trainer Thomas Schaaf (2010) sind wichtige Bausteine in einer langfristig angelegten Personalpolitik. Jürgen L. Born, der Vorsitzende des Vereins, fasste den neuen Kontrakt mit dem Erfolgscoach kurz, aber stimmig zusammen: "Wir haben Thomas Schaaf sehr viel zu verdanken und sind stolz, die Zusammenarbeit fortzusetzen." Die nationale und internationale Konkurrenz wäre gut beraten, auf Werder Bremen zu achten. Das zwischenzeitliche Tief war verletzungsbedingt lediglich eine Momentaufnahme, die die stetig wachsende Qualität im Kader nur kurzfristig irritierte.

The-Frank-Tavern wrote:big game this weekend mate, difficult away match is kuranyi out?

Das Comeback: Klasnic trifft gegen Kreisligisten

Auch Carlos Alberto gestern Abend für die Werder-Amateure im Einsatz

Von Ole Schlabers und Björn Knips

WÜSTING Riesenüberraschung gestern Abend auf dem kleinen Sportplatz der SF Wüsting-Altmoorhausen: Ivan Klasnic feierte dort sieben Monate nach seiner Nierentransplantation das Comeback im Werder-Trikot. Eine Halbzeit lang stürmte der kroatische Nationalspieler für die Regionalliga-Amateure und erzielte beim 9:0 (7:0)-Testspielerfolg gegen den Kreisligisten (Oldenburger Land) sogar zwei Treffer. Mit von der Partie war auch Carlos Alberto, der wegen Schlafstörungen wochenlang nur sporadisch am Mannschaftstraining der Profis teilgenommen hatte.

"Es macht einfach wieder Spaß, Fußball zu spielen", freute sich Klasnic nach seiner Auswechslung in der Pause. Auf dem holprigen Geläuf war er allerdings auch etwas froh, "dass ich mich nicht verletzt habe".

Für seine Rückkehr erntete Klasnic Lob und Anerkennung von allen Seiten. "Es ist sehr gut, dass Ivan wieder dabei ist - und es war toll, wie er das eine Tor gemacht hat", spielte Werder-Sportchef Klaus Allofs auf den sehenswerten Hacken-treffer des 27-Jährigen an. Seinen zweiten Treffer hatte Klasnic per Kopf erzielt. Amateur-Coach Thomas Wolter sprach von einem "ganz besonderen Spiel für Ivan, nachdem er so eine schwere Zeit hinter sich hat". Sowohl Klasnic als auch Carlos Alberto, der ebenfalls eine Halbzeit lang mitwirkte, bescheinigte er eine gute Leistung: "Man hat deutlich gesehen, welches Potenzial in ihnen steckt."

Chef-Trainer Thomas Schaaf war ebenfalls vor Ort und erklärte anschließend, warum es ausgerechnet im kleinen Wüsting - trotz der 800 Zuschauer etwas still und leise - das Comeback der beiden Bundesliga-Stars gegeben hat. "Nach ihren Trainingseinsätzen stand jetzt der nächste Schritt an. Da haben wir hier die Gelegenheit genutzt." Mit den Auftritten von Klasnic und Alberto war Schaaf "sehr zufrieden". Aber er wollte die Partie auch nicht überbewerten und schon gar nicht eine Prognose für die nächsten Wochen abgeben. "Wir müssen abwarten, wie die beiden die Belastung verkraften. Dann schauen wir weiter." Allerdings sei ein Carlos Alberto sicherlich näher an einem Bundesliga-Einsatz dran als ein Klasnic. Der Brasilianer habe zwar in den vergangenen Wochen aufgrund seiner Schlafstörungen nicht gespielt, dafür allerdings auch nicht so lange ausgesetzt wie sein Teamkollege.

"Alle müssen Geduld haben"

Am 18. August hatte Alberto beim 0:4-Desaster gegen die Bayern sein letztes Spiel für die Bremer bestritten. Wenige Tage darauf erlitt der 7,8-Millionen-Euro-Einkauf im Training einen Schwächeanfall und musste für Untersuchungen drei Tage lang ins Krankenhaus. Danach absolvierte der 22-Jährige zunächst nur individuelle Einheiten, ehe er vergangene Woche wieder ins Mannschaftstraining einstieg.

Klasnic’ Fall ist ein ganz anderer: Anfang des Jahres hatte er zunächst wegen Nierenproblemen seine Teilnahme am Trainingslager abgesagt. Eine Transplantation wurde notwendig - doch die war erst im zweiten Versuch im März erfolgreich. Die erste Spenderniere hatte Klasnic‘ Körper abgestoßen. Schon damals war der Kroate fest davon überzeugt gewesen, seine Rückkehr in den Profi-Fußball zu schaffen. Dabei gibt es weltweit keinen vergleichbaren Fall im Fußball. Doch Klasnic kämpfte sich tatsächlich zurück und nahm vor vier Wochen erstmals am Mannschaftstraining teil. Seine im Leistenbereich eingepflanzte Niere wird durch einen speziell für ihn angefertigten Gurt geschützt.

Sportchef Allofs betonte gestern noch einmal ausdrücklich die Haltung des Vereins: "Wir werden Ivan keinen Druck machen. Alle Beteiligten müssen Geduld haben. Aber ich hoffe sehr, dass Ivan wieder ein vollwertiges Mitglied unserer Mannschaft wird."

Cricky wrote:Now that most of the team is slowly getting back from injury it would be interesting to see how far the can push Bayern. If Bremen had their full squad form day one it would be much tighter at the moment. The return of Klasnic will be a huge boost for the team.

Cricky wrote:Im not sure if you agree but Wiese is just not good enough maybe a cheeky bid for Adler or maybe even Lehmann could be order of the day for them.

Cricky wrote:While I was allways on the Kahn side on the nationalmanschafft debate, I think Lehmann is still a top Gk and would be much better for Bremen even if its only for one or two years.

Cricky wrote:To be honest only Wiese and Naldo are what I would consider as Bremens weaknesses.

Cricky wrote:Also Bremen in my opinion are better than Bayern in a key position CM. Frings is clearly better than Van Bommel and Ze Roberto. As you say Bayern are strong this year but midfield is were Bremen at full strentgh can make a difference

Cricky wrote:Bayern of course have the advantage up front but who knows, if Bremen make a bid for Poldi in january things could change radically.

Möglich: Klasnic gegen St. Pauli in der Startelf

Bisher interessierten sich etwa 8.000 Fans für die DFB-Pokal-Partie zwischen Werders U 23 und dem FC St. Pauli im Weser-Stadion am Dienstagabend. Drei Viertel der Tickets wurden in Hamburg verkauft. Dieses Verhältnis könnte sich nun ändern. Am Montagabend wurde bekannt, dass Ivan Klasnic in diesem Spiel am Dienstag voraussichtlich sein Comeback im Profifußball feiern wird. Sollten letzte ausstehende Formalien noch erfüllt werden, wird der Angreifer zu Spielbeginn um 19 Uhr in der Startaufstellung stehen. Das bestätigten am Montagabend sowohl Cheftrainer Thomas Schaaf als auch U 23-Coach Thomas Wolter. Ein Ereignis, auf das viele Werder-Fans seit Monaten gewartet haben.

Klasnic absolvierte am Montagnachmittag das Abschlusstraining mit der Regionalliga-Mannschaft. Anschließend gaben alle Verantwortlichen grünes Licht. "Wenn nicht irgendetwas dazwischen kommt, wird er morgen spielen. Wir setzen morgen fort, was wir vom ersten Tag an gesagt haben. Wir denken nur von Tag zu Tag. Wir erhöhen das Pensum und die Belastung langsam. Nach dem Testspiel in der vergangenen Woche haben wir positive Rückmeldungen bekommen. Jetzt wird er morgen im Pokal in der Startelf stehen. Ich werde mir das Spiel auch anschauen", sagte Thomas Schaaf.

Der Werder-Stürmer, der seit seiner Nierentransplantation im März verbisssen um seine Rückkehr in den Profi-Fußball kämpft, will sich trotz der positiven Entwicklung nicht unter Druck setzen. Zumal er noch letzte Details mit seinem Arzt besprechen muss: "Natürlich freue ich mich, wenn ich gegen St. Pauli spielen würde. Vorher muss ich aber noch etwas für die Spielberechtigung mit dem Arzt klären. Der gibt das Okay oder nicht. Wir werden sehen, ob ich spiele." Der Kroate vermittelt jedoch großen Optimismus, dass er am Dienstagabend auflaufen wird. Dass es ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub St. Pauli geht, stört ihn nicht: "Ich habe elf Monate darauf hingearbeitet, dabei zu sein. St. Pauli ist in meinem Herzen. Aber ich kann es auch nicht ändern, dass es jetzt ausgerechnet gegen sie geht."

Wichtig ist ihm vor allem der Erfolg des Werder-U 23-Teams: "Ich bin von der Mannschaft gut aufgenommen worden und will jetzt keinen Trubel um mich machen. Ich will nicht bevorzugt werden. Hauptsache ist, dass wir eine Gemeinschaft sind und eine Runde weiterkommen", so der Kroate, der schon die in ihn gesetzten Erwartungen der jungen Spieler kennt und eine Vorbildfunktion übernehmen will. "Alle im Team freuen sich auch darauf und unterstützen mich bei meinem Comeback. Ich bin dafür sehr dankbar." Mitspieler Sandro Stallbaum bestätigt: "Ivan ist ein Superfußballer und hilft allein durch seine Präsenz. Er ist ein wichtiger Motivator."

Auch seine Profi-Kollegen schauen mit großem Interesse auf das Comeback von Ivan Klasnic. Abwehrspieler Per Mertesacker freut sich für ihn, dass es endlich soweit ist. "Er war vom ersten Tag an richtig bei der Sache und hat im Training einen starken Eindruck hinterlassen. Vor allem seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor hat er nicht verloren", so "Merte", der keine Angst um Ivan hat. "Es war seine Bedingung vor der Rückkehr ins Training, dass er nicht geschont wird und so haben wir es auch gehalten. Er ist ein Spieler mit viel Auge, er weiß genau, welche Wege und welche Belastungen er gehen muss, um vor dem Tor zuzuschlagen. Die ganze Mannschaft freut sich für ihn, wenn er morgen spielt. Wir wissen, dass es einem Wunder gleicht."

Auf Trainer Thomas Wolter, der neben Klasnic auch die bundesliga-erfahrenen Harnik und Schindler im Kader haben wird, kommt also viel kreative Arbeit zu: "Da muss ich wohl noch viel basteln. Aber das ist ein schönes Luxusproblem. Fest steht, dass Ivan von Beginn an kommen wird. Warum sollen wir warten bis etwas passiert. Wir wollen ihm helfen, wieder zu alter Leistungsstärke zurückzukommen und er kann uns helfen, eine Runde weiter zu kommen."

Damit unterstrich Wolter die sportliche Bedeutung der Partie gegen St. Pauli. "Ich weiß, dass der Einsatz von Ivan eine Sensation ist, aber es muss auch klar sein, dass es ein Spiel der U 23-Mannschaft ist, die die nächste Pokalüberraschung schaffen will", so Wolter, der hofft, dass aufgrund dieser ungewöhnlichen Kombination viele Fußball-Fans den Weg ins Weser-Stadion finden. "Wir werden garantiert 7.000 oder 8.000 Zuschauer aus Hamburg hier haben, da wäre es doch schön, wenn auch die Bremer uns und Ivan unterstützen."