Werder Bremen 2007/2008

Die neue Schießbude der Liga

Eurosport - Sa 15.Sep. 13:26:00 2007

Werder Bremen ist weiter auf der Suche nach sich selbst. Nach der klaren 0:3-Pleite bei Borussia Dortmund stehen die verletzungsgebeutelten Hanseaten vor schwierigen Wochen. Dagegen herrscht beim BVB nach drei Siegen in Folge eitel Sonnenschein.

Die Bilanz liest sich wie bei einem Abstiegskandidaten. Torverhältnis nach dem 5. Spieltag - 5:10. Doch hinter diesen erschreckenden Zahlen verbirgt sich mit Werder Bremen ein Champions League-Teilnehmer, der zudem mit Per Mertesacker und Naldo über eines der besten Innenverteidigerduos in der Bundesliga verfügt.

Doch nicht nur die Abwehrzentrale steht alles andere als sicher, auch das zuweilen naive mannschaftliche Verhalten beim Umschalten von Angriff auf Abwehr gibt Anlass zur Sorge. "Eigentlich war bis zum 0:1 gar nicht viel passiert, aber dann haben wir völlig die Orientierung verloren. Wir haben falsch reagiert, zwei Mal auf Abseits gespielt, wo es nicht angebracht war. Das war falsches taktisches Verhalten", lautete das vernichtende Urteil von Geschäftsführer Klaus Allofs über die "zehn schwarzen Minuten von Dortmund".

Naive Bremer rennen ins Verderben

Die Bremer waren auswärts ungestüm in Konter gelaufen und damit patsch, patsch, patsch durch Mladen Petric (22./32.) und Diego Klimowicz (29.) nach einer guten halben Stunde mit einem aussichtslosen 0:3-Rückstand bestraft worden. "Dass es bei uns noch nicht passt, haben wir schon in den letzten Wochen gesehen. Wir werden aber in Ruhe weiterarbeiten", verzichtete Trainer Thomas Schaaf jedoch in der öffentlichen Analyse auf die Peitsche.

Doch der Werder Coach weiß nur zu genau, woran es bei den Grün-Weißen krankt, wenn mehr als ein halbes Dutzend Leistungsträger ausfallen. Der zweite Anzug bei Werder passt nicht richtig, die Schattenmänner können die prominenten Ausfälle nicht kompensieren.

Zweiter Anzug passt nicht

Torsten Frings und Tim Borowski fehlen als Schnittstelle und Taktgeber zwischen Abwehr und Angriff an allen Ecken und Enden, die Lücken schließen Jurica Vranjes und Daniel Jensen nur bedingt. Auch auf den Außen in der Viererkette knirscht und knarzt es. Petri Pasanen (rechts) und Dusko Tosic sind in dieser Verfassung keine ernste Konkurrenz für Clemens Fritz und Pierre Womé.

Dazu ließ sich so mancher Werder-Profi von Provokationen und Nickeligkeiten der Dortmunder aus der Fassung bringen. Regisseur Diego stand schon nach 20 Minuten am Rande eines Platzverweises und blieb zur Pause stark rotgefährdet in der Kabine.

BVB-Nickeligkeiten bringen Werder aus der Fassung

Ausgerechnet der für den Brasilianer eingewechselte Leon Andreasen verstärkte die angespannte Personalsituation mit der Roten Karte nach seinem Revanchefoul an Marc-Andre Kruska, war aber immerhin geständig: "Das war ein klarer Fehler von mir. Es bringt ja jetzt nichts zu sagen, dass mich mein Gegenspieler vorher von hinten umgehauen hat und dass ich ihn dann nicht sehr schwer getroffen habe."

In die gleiche Kerbe schlug Mannschaftskapitän Frank Baumann: "Wir haben uns von den Nickeligkeiten und den vielen unsauberen Aktionen, die auch hinter dem Rücken des Schiedsrichters stattfanden aus dem Spiel bringen lassen."

Schaaf: "Müssen Lehren daraus ziehen"

Ausgerechnet jetzt wartet zum Auftakt der Champions League kommende Woche das Kräftemessen mit den unter Coach Bernd Schuster aufblühenden "Königlichen" von Real Madrid. Allofs schwante nach dem ernüchternden Auftritt im Signal-Iduna Park nichts Gutes: "Wenn wir am Dienstag so auftreten, werden wir noch eine Packung bekommen." Etwas diplomatischer blickte Schaaf voraus: "Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen", forderte der Coach, "und von der Konzentration her anders agieren."

Ganz anders dagegen entwickelt sich die Lage bei den katastrophal gestarteten Dortmundern. 79.030 Fans feierten den vorläufigen Sprung ihres BVB auf den zweiten Platz überschwänglich und riefen lautstark schon wieder eine neue Hackordnung im Revier als "Nummer eins im Pott" vor den Rivalen Schalke 04, VfL Bochum und MSV Duisburg aus.

Doll froh über eindrucksvolle Trendwende

Trainer Thomas Doll stellte mit Genugtuung fest, dass beim dritten Sieg nacheinander Leidenschaft, Ballsicherheit und Selbstvertrauen zurück waren und auch die schon als Fehleinkäufe abgestemptelten Petric und Blaszczykowski "gezeigt haben, dass sie auf dem richtigen Weg sind". Vor allem der Auftritt in den ersten 45 Minuten lieferten den Beweis, warum einige Experten die Borussia vor der Saison zum Geheimtipp auserkoren hatten. "Wir haben in der ersten Halbzeit gesehen, zu was wir imstande sind, und wir haben zum dritten Mal zu Null gespielt" strahlte Doll.

Wie schnell sich der Wind aber gerade in Dortmund drehen kann, weiß der BVB-Coach nur zu genau: "Wir müssen auf dem Teppich bleiben. Vor ein paar Wochen standen wir noch auf Platz 18, und alles wurde schlecht geredet."

Alexander Beisse / Eurosport

Angeschlagen: Werder geschwächt bei Luxus-Elf

Madrid/Bremen (dpa) - Angeschlagene Notelf gegen millionenschweres Starensemble: Geschwächt und geschockt vom BVB ist Werder Bremen vor dem Champions-League-Auftakt bei Top-Favorit Real in Madrid gelandet.

Angesichts des Ausfalls von einem halben Dutzend Stammspielern und des Rückfalls in der Fußball-Bundesliga sind die Bremer nur krasse Außenseiter bei der mit rund 120 Millionen aufgerüsteten Weltklasse-Auswahl von Neu-Trainer Bernd Schuster. Werder droht daher die vierte Auftaktpleite bei der vierten Champions-League-Teilnahme. Da klingt es geradezu trotzig, wenn Spielmacher Diego forsch ankündigt: «Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen und damit in Madrid anfangen.»

3:109 - diese Zahlen dokumentieren anschaulich das Kräfteverhältnis zwischen dem derzeitigen Bundesliga-13. und dem Tabellenführer der Primera Division. Gerade mal drei Tore haben die zur Verfügung stehenden Bremer Stürmer bisher in der Luxusklasse des europäischen Club-Fußballs erzielt, während allein Raul und Ruud van Nistelrooy zusammen im dreistelligen Bereich liegen. «Real hat eine bemerkenswerte Offensive», sagte Coach Thomas Schaaf voller Respekt: «Wenn man die gewähren lässt, wird es schwierig.» Sein Rezept lautet: «Entscheidend ist, dass wir den Gegner auch mal in Not bringen.»

Ausgerechnet vor der schwersten Aufgabe der Gruppe C sind die Bremer aber physisch und psychisch angeschlagen. Sie mussten beim mühsam verhinderten Debakel in Dortmund (0:3) erkennen, dass die vielen Ausfälle selbst im Liga-Alltag kaum zu ersetzen sind. Schaaf klagt jedoch nicht, auch wenn die Liste der fehlenden Asse von den Nationalspielern Torsten Frings, Tim Borowski und Clemens Fritz sowie dem brasilianischen Stareinkauf Carlos Alberto angeführt wird.

Manager Klaus Allofs sagte vorsichtig: «Wenn Spieler wie Frings, Borowski und Fritz dabei wären, würde sich der Druck auf mehrere Schultern verteilen.» So lastet er vor allem auf Diego. Dass zudem in Aaron Hunt und Ivan Klasnic seit langem die erfolgreichsten Stürmer und Stammverteidiger Pierre Womé fehlen, zudem Patrick Owomoyela und Martin Harnik noch nicht hundertprozentig fit sind, wird bei Werder kaum mehr erwähnt. Dabei wäre der Unterschied schon so krass genug. Welche Rolle Diego spielt weiß auch Schuster: «Er ist der Kopf der Mannschaft, noch mehr, weil Frings fehlt.» Der deutsche Coach kündigte eine Spezialbewachung für Werders Spielmacher an: «Den müssen wir bremsen, den kann man nicht frei rumlaufen lassen.»

19:120 - so lautet der Vergleich der Transferausgaben vor dieser Saison in Millionen Euro. Die Bremer treffen auf den spektakulär verstärkten spanischen Meister, der mit drei Siegen so gut wie noch nie in die Saison gestartet ist und Schaaf zu ungewohnter Schwärmerei veranlasste: «Real steht für etwas Außergewöhnliches, für etwas ganz Besonderes.» Da muss es für die Bremer fast wie eine Drohung klingen, dass der deutsche Nationalspieler Christoph Metzelder ankündigte: «Jetzt wollen wir auch gut in die Champions League starten.»

Dass die für rund 66 Millionen neu verpflichteten Arjen Robben und Pepe zuletzt fehlten und nun auch Mahamdou Diarra und voraussichtlich Gabriel Heinze ausfallen, ist angesichts Reals Luxus-Kaders nicht der Rede wert. «Wir werden dadurch nicht ein Minimum an Qualität einbüßen», sagte Schuster über seine «Ersatz-Leute» Gago und Torres.

Die klare Rollenverteilung hat für Werder auch einen Vorteil. «Die Erwartungshaltung bei solch einem Gegner ist in der Öffentlichkeit sicher geringer als gegen Lazio oder Piräus», glaubt Schaaf. Zugleich wirkt es so, als wolle er sich und seinem Team Mut zusprechen. «Die Spieler auf dem Platz haben unser Vertrauen, sie haben auch schon in der Bundesliga und in der Qualifikation gegen Zagreb gezeigt, dass es geht. Es ist auch in Madrid möglich, eine starke Partie zu liefern.»

Psychologische Aufbauarbeit ist für den Coach besonders wichtig, gerade nach verpatzten Generalprobe in Dortmund. «Wir müssen aus der Niederlage lernen», bekannte Diego und forderte, «weniger Fehler» zu machen. Und der zuletzt schwächelnde Per Mertesacker formulierte: «Wir müssen arbeiten und sehen, dass wir wieder in die Spur kommen.»

TM wrote:How are Werder doing before our CL clash? Results, performances etc?

Sheffield gunner wrote:

TM wrote:How are Werder doing before our CL clash? Results, performances etc?

Torn to pieces on Friday by Dortmund, lost 3-0 and were all over the place at the back. They are missing quite a few key players through injury as well. They had won their previous two games though. I think the defence is the key issue for them to rectify. They've been conceding two goals a game on average in the Bundesliga.

TM wrote:

Sheffield gunner wrote:

TM wrote:How are Werder doing before our CL clash? Results, performances etc?

Torn to pieces on Friday by Dortmund, lost 3-0 and were all over the place at the back. They are missing quite a few key players through injury as well. They had won their previous two games though. I think the defence is the key issue for them to rectify. They've been conceding two goals a game on average in the Bundesliga.

Who's missing for them?

chrissicross wrote:

The-Frank-Tavern wrote:wots the injury situation ahead of friday night?

- Wome still injured, might return to training next week
- Fritz, better, but Friday is too early, maybe next week
- Owomoyela, back in training, maybe he will be on the bench Friday
- C. Alberto, back in training, but not fit, slight knee problems, maybe bench on Friday
- Frings, prepares for come back, might be back in training in about 3 weeks
- Borowski, like Frings, but maybe only 2 weeks
- Harnik, supposedly slightly injured, but Friday is surely too early for him, hopes for the game against Madrid

- Diego will arrive only a few hours before the game in Dortmund, not sure how long he will play tonight for Brazil in Boston. So very unsure whether he will be fit enough to play on Friday.

I hope I didn´t forget someone...

Bremens Diego

Jung, frühreif, genial und ein bisschen distanziert

Von Frank Heike, Bremen

18. September 2007

Man vergisst ja manchmal, wie jung dieser Diego eigentlich ist. Wenn er eiskalt die Elfmeter von Zagreb verwandelt und durch sein Spiel eine ganze Mannschaft zusammenhält. Man vergisst auch, dass Diego erst 22 Jahre alt ist, wenn man ihn sprechen hört und sein Freund und Übersetzer Roland Martinez seine Worte vom Portugiesischen ins Deutsche überführt.

Diego wirkt dann reif und professionell, er redet diplomatisch, eckt nicht an, bricht nicht aus. Es sind die bekannten Versatzstücke, in denen Diego antwortet. Gefälligkeiten. Man kann das vorsichtig nennen. Oder professionell. Niemand soll zu sehr über seinen Zaun schauen. "Ich muss so professionell leben, dass ich unantastbar bin", hat Diego, der Vorzeige-Profi, jüngst gesagt.

Viel zu viel für seine Schultern

Gerade weil Meinungsäußerungen des jungen Mannes aus Brasilien so selten sind, haben die Fans von Werder Bremen einige Sätze ihres Mittelfeldstars verzückt vernommen. Es war nach einer brillanten Woche mit Siegen in Zagreb und gegen Frankfurt, als Diego sagte: "Die Fans müssen sich keine Sorgen machen. Ich bin hier in Bremen sehr glücklich. Ich habe hier alle Voraussetzungen, um erfolgreich Fußball zu spielen." Der Wahrheitsgehalt dieser Sätze wird zu überprüfen sein, wenn die Angebote aus dem Ausland kommen.

Für den Moment aber machte Diego die Bremer Anhänger glücklich und erleichterte die Verantwortlichen Thomas Schaaf und Klaus Allofs. Denn Diego ist derzeit Herz, Kopf und Motor der dezimierten Bremer Mannschaft. Dass das viel zu viel für seine Schultern ist, wissen Schaaf und Allofs. Zumal die Gegner sich wie die Dortmunder am Freitag auf den kleinen, aber robusten Regisseur einstellen und ihn durch Fouls einzuschüchtern und zu provozieren versuchen - was gelang: Schaaf nahm ihn zur Pause heraus, Diego war nach einem Schlag Rot-gefährdet.

„Einen wie Diego will man am liebsten für immer behalten“

Entlastung für den Hochbegabten wird erst kommen, wenn die verletzten Tim Borowski und Torsten Frings zurückkehren. Diego spielt zum Auftakt der Champions League an diesem Dienstagabend (Siehe auch: FAZ.NET-Liveticker) also ohne die prominenten Helfer bei Real Madrid vor. Dort kennen sie seine Qualitäten spätestens seit seinem Sechzig-Meter-Tor gegen Aachen aus dem April; Pelé verglich Diego damals mit Ronaldinho, und Real wollte Diego kaufen. Es blieb bei der Absicht. Noch.

Natürlich wissen sie in Bremen, dass jede Spitzenleistung die Begehrlichkeiten wachsen lässt. Deswegen hat Allofs in der vergangenen Woche schon einmal einen Vorstoß gewagt und kündigte Gespräche zur Verlängerung des bis 2010 laufenden Vertrages an. "Einen Spieler wie Diego will man am liebsten für immer behalten", schwärmte der Sportdirektor, der den genialen Spielmacher 2006 für sechs Millionen Euro vom FC Porto holte. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Diego schon jetzt in Bremen verlängert, das weiß Allofs, und daher ist es ein Teil des Pokers um den Profi und auch eine Absichtserklärung, ihn nicht ohne weiteres ziehen zu lassen. Diego hat einen Marktwert von 20 Millionen Euro. Doch er spielt in einem Verein, mit dem sich Titel nur schwer gewinnen lassen. Auch deswegen war es ihm so wichtig, sich mit den Bremern zumindest ins europäische Schaufenster namens Champions League zu stellen.

Der Hochbegabte auf der Tribüne

Wie schnell Diego seinen Weg in der Bundesliga gefunden hat, ist auch deswegen erstaunlich, weil er allein in seinem Haus in Bremen-Schwachhausen lebt. Vor dem Haus parkt der Porsche Cayenne. Seine Freundin Bruna Leticia absolviert in der Heimat eine Ausbildung zur Physiotherapeutin, die Familie mit den beiden Schwestern lebt weiter in Diegos Geburtsort Ribeirao Preto. Allein im Ausland, da tut es gut, wenigstens einen lustigen Nachbarn zu haben: Es ist Naldo, dem Diego vom Garten aus zuwinken kann, der Bremer Innenverteidiger. Häufig ist Übersetzer Martinez der Kontakt zur Außenwelt, und Diegos Küsse auf dessen Glatze nach gelungenen Aktionen sind Gesten der Dankbarkeit. Martinez wird von Werder dafür bezahlt, damit es den Stars in der Fremde gutgeht.

Der junge Diego setzt sich schon zum zweiten Mal im Ausland durch. Mit 17 Jahren wurde er brasilianischer Meister beim Pelé-Klub FC Santos, mit 19 folgte er Deco als Spielmacher des FC Porto nach, bis die Karriere unter Trainer Co Adriaanse stockte: Er passe nicht in sein System, sagte Adriaanse. Der Hochbegabte landete auf der Tribüne. Dann kam Werder: ein Segen für beide Parteien. "Ich bin absolut glücklich hier", sagt Diego, der Profi.

Mit 22 Jahren ist Diego Spieler des Jahres in der Bundesliga geworden. Immer allein unterwegs, nur mit der von der Familie entsandten Haushälterin dabei, die sich um Wäsche, Essen, Saubermachen kümmert. Diego sagt: "Das Leben in der Fremde hat mir Reife gegeben und Verantwortungsgefühl. Aber diese Professionalität ist auch ein Selbstschutz, um nicht jeden an mich heranzulassen." Das ist ihm bisher glänzend gelungen.

"Tödliches Paar" macht den Unterschied

Madrid – Als Raul sieben Minuten vor dem Ende seinen Platz für Arjen Robben räumte, bekam der Kapitän von Real Madrid stehende Ovationen von den 63.500 Zuschauern im Bernabeu.

Das Führungstor erzielt, den Siegtreffer vorbereitet - Raul war für die Real-Fans der Held des Abends beim 2:1 (1:1) über Werder Bremen.
Als dann der Schlusspfiff ertönte, ließen die Bremer Spieler kurz die Köpfe hängen. Ihre starke Vorstellung war nicht belohnt worden.

Werder mit erhobenem Haupt

Zum vierten Mal in Folge standen die Norddeutschen nach einem Auftaktspiel zur Gruppenphase der Champions League ohne Punkte da. Doch sie konnten sich erhobenen Hauptes auf die Heimreise machen.

"Wie wir uns hier gewehrt haben, das war sehr gut. Wir haben lange Zeit gut mitgehalten", fand Verteidiger Per Mertesacker.

"Es war mehr drin"

"Ich bin zwar enttäuscht, aber ich freue mich darüber, wie wir hier aufgetreten sind. Wir haben mutig nach vorne gespielt und die Partie offengehalten", meinte Thomas Schaaf.

"Real hatte mehr Chancen, und darum ist das Ergebnis okay", ergänzte der Werder-Trainer. "Aber es war mehr drin."

Lizarazu lobt Bremer Kollektiv

"Werder hätte ein Unentschieden schaffen können und es auch verdient gehabt", fand auch Bixente Lizarazu. Der ehemalige Bayern-Profi analysiert als Experte für den französischen Sender "Canal plus" die Spiele der Königsklasse.

"Madrid hatte Glück, dass Raul und van Nistelrooy in sehr guter Form waren und den Unterschied ausgemacht haben", sagte Lizarazu im Gespräch mit Sport1.de. "Real war durch die beiden individuell stärker, aber als Kollektiv waren sie nicht besser als Bremen."

Erfolgreiches Sturmduo

"Pareja letal" (Tödliches Paar) feierte die Sportzeitung "Marca" das erfolgreichste Sturmduo der Champions League-Geschichte. Rauls Kopfballtor (16.) war sein 57. Treffer in der Königsklasse.

Van Nistelrooys Siegtreffer nach genialer Vorarbeit von Guti und Raul war sein 50. Champions-League-Treffer. Qualifiaktionsspiele eingerechnet war es Tor Nummer 54. "Das kann jeder rechnen, wie er will", meinte "Van Gol".

Sein Lob für die Leistung der Bremer fiel weit weniger bescheiden aus. "Bremen hat es uns sehr, sehr schwer gemacht. Aber wir hatten mehr Chancen und haben verdient gewonnen. Ich hätte noch zwei Treffer erzielen können, aber Wiese hat großartig gehalten."

Lob für Werder-Quartett

Ein Bremer hatte es dem Niederländer, und nicht nur ihm, besonders angetan: "Diego hat uns viele Probleme bereitet. Er war der beste Mann auf dem Platz", schwärmte van Nistelrooy.

Der Real-Stürmer fand aber auch für andere anerkennende Worte: "Werder hat insgesamt stark gespielt, sich einige Chancen herausgespielt, und hinten haben Mertesacker und Naldo viel weggeräumt."

Nach 80 Minuten bergab

Dabei war lange unklar, ob Mertesacker überhaupt würde spielen können. Dem Nationalspieler hatten Magenprobleme zu schaffen gemacht, doch er lief von Beginn an auf und hielt bis zum Schluss durch.

"Die ersten 80 Minuten waren okay, dann ging es, bedingt durch die Vorgeschichte, bei mir bergab", sagte Mertesacker.

Natürlich habe Werder in Madrid was mitnehmen wollen, erklärte der Innenverteidiger. "Aber Real ist einfach ein anderes Kaliber. Bei denen sind fast alle fit und sie haben in der zweiten Halbzeit frische Leute eingewechselt", so Mertesacker.

Metzelder zollt Respekt

"Wenn bei Werder die Verletzten zurückkommen, gewinnen sie noch einmal an Qualität", sprach sein Nationalmannschaftskollege Christoph Metzelder.

Der Ex-Dortmunder, der beim 1:1 gegen Sanogo zu spät dran war, sprach seinen Respekt aus. "Werder ist wirklich ein ernst zu nehmender Gegner."

Die Vorstellung von Madrid ließ das 0:3 in Dortmund vergessen und macht den Bremern Mut für das Spiel gegen Stuttgart. "Wir müssen klar und deutlich zeigen, dass wir aus so einer Leistung die Stärke für die Bundesliga herausholen", forderte Mertesacker.

Fehlende Qualität

Trotz der guten Leistung wurde aber einmal mehr deutlich, dass Werder in einigen Mannschaftsteilen die Qualität fehlt. Beim 0:1 sahen Pasanen und Vranjes aus wie Statisten.

Im Sturm können Sanogo, der das 1:1 erzielte (18.), Rosenberg und auch der eingewechselte Almeida das durch den Weggang von Klose entstandene Loch in keiner Weise stopfen. Im Abschluss agierten die Werder-Angreifer überhastet und nicht entschlossen genug.

"Wir haben viele Chancen herausgespielt und hätten mehr Tore machen können. Aber uns hat in einigen Situationen die nötige Ruhe gefehlt", sagte Diego zu Sport1.de.

Diego lässt Kaka vergessen

Der Brasilianer war der alles in den Schatten stellende Dirigent auf dem Rasen, nur fehlte den Gästen die erste Geige.

Werders Spielmacher bekam für einige Aktionen sogar Szenenapplaus der Real-Fans. Und die Sportzeitung "As" fand, Diego habe mit seiner Vorstellung sogar den in Madrid seit langem gehegten Traum von der Verpflichtung eines anderen Brasilianers vergessen lassen.

"Diego war besser als Kaka. Dienstagabend war er Kaka und Wesley Sneijder in einer Person." Den Real-Fans war das an diesem Abend egal. Ihr Held des Abends hieß Raul.

Raifael wrote:Impressed with Tosic last night , you guys see Big things in him ?

19.9.2007 Ich habe alles aus mir herausgeholt ...

Hallo Leute,

ein paar ziemlich anstrengende Tage liegen hinter uns. Die Partie am Freitag in Dortmund war überhaupt nicht unser Spiel. Ich hätte nicht gedacht, dass wir in wenigen Minuten dort so unter die Räder kommen könnten. Wir haben uns auch von einigen Nickeligkeiten provozieren lassen, aber so eine Leistung, wie wir sie an dem Abend gezeigt haben, reicht natürlich nicht aus, um in der Bundesliga mitzuhalten. In der zweiten Hälfte haben wir uns zwar gesteigert, aber die Niederlage war dennoch verdient.

In der Champions League gestern bei Real Madrid haben wir das Spiel lange offen gehalten und sind mit einer kämpferischen Einstellung in die Partie gegangen. Es ist schon sehr ärgerlich, dass wir schlussendlich ohne Punkt wieder nach Hause fahren mussten. Auch nach dem zweiten Tor der Spanier hatten wir noch einige gute Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen.

Aber man muss immer das Positive sehen: Auf diese Leistung in Madrid können wir aufbauen und am Samstag gleich in der Bundesligapartie gegen den VfB Stuttgart so weitermachen. Da müssen wir im Weserstadion die drei Punkte holen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Bevor morgen die Vorbereitung auf dieses wichtige Spiel beginnt, ist heute aber erst einmal Regeneration angesagt.

Wie ich am Anfang schon erwähnt habe, waren die letzten Tage wirklich sehr anstrengend. Das lag in meinem Fall auch daran, dass es mir wirklich richtig schlecht ging. In der Nacht von Sonntag auf Montag fing es schon an, und noch vor dem Flug am Montagmorgen musste ich mich übergeben und hatte Durchfall. Im Flieger war es dann ganz schlimm - da war ich nur noch weiß wie die Wand. In Madrid ging es den ganzen Tag so weiter, da habe ich quasi alles aus mir herausgeholt ... Ich dachte schon, dass ich auf keinen Fall spielen könnte.

Gott sei Dank hat mich unsere medizinische Abteilung im letzten Moment wieder einigermaßen fit bekommen und ich konnte doch auflaufen. Ich war wirklich froh, dass ich die 90 Minuten gestern so gut durchgehalten habe.

Jetzt geht es mir wieder recht gut und ich werde den Tag nutzen, um mich zu erholen. Ich hoffe, dass es euch ebenfalls gut geht und wünsche allen eine schöne Restwoche!

Viele Grüße

euer Per


PS: Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, eure vielen Fragen zu beantworten, aber spätestens in der nächsten Woche werde ich damit beginnen - versprochen!

chrissicross wrote:Injury List Update:

Sebastian Boenisch, knee problems, next week
Patrick Owomoyela, thigh problems, next week
Carlos Alberto, tendon irritation and sleep disorder, unknown
Clemens Fritz, pulled abdominal muscle, unknown
Torsten Frings, cruciate ligament crack, end of october
Tim Borowski, ligament crack (knee), end of october
Pierre Wome, recovery from inguinal surgery, unknown
Aaron Hunt, knee and inguinal problems, unknown
Ivan Klasnic, recovery from kidney transplantation, unknown

Boubacar Sanogo, unknown, tomorrow
Petri Pasanen, unknown, tomorrow

Fey wrote:
WTF, you wont see that at many other teams

Sheffield gunner wrote:
Are you feeling confident about your game against Stuttgart? I wish I could watch it, but it's on at the same time as the Arsenal match.

Allez les rouges wrote:
That is disturbing re Alberto, chrissi. You got any links to these stories/updates?