Werder Bremen 2007/2008

Raifael wrote:I be honest i have never heard of this player and not sure why Werders name was thrown into the hat , as i said i bet some agent is behind this. He must be quality if hes attracting these teams , plus some French teams including Marseille are interested.

"Frings ist eine Säule, die unser Spiel trägt"

Bremen - Werder Bremen ist holprig in die neue Saison gestartet, nicht zuletzt aufgrund einer schwer glaublichen Verletztenmisere.

Rechtzeitig vor dem zweiten Champions-League-Auftritt am heutigen Abend gegen Olympiakos Piräus (ab 20.15 Uhr LIVE) mehren sich die positiven Nachrichten über das Team von Trainer Thomas Schaaf.

Dem 8:1-Kantersieg gegen Arminia Bielefeld folgt die Aussicht auf das Comeback mehrerer Leistungsträger, allen voran Torsten Frings.

"Er ist eine Säule, die unser Spiel trägt", sagt Werders Aufsichtsratsvorsitzender Willi Lemke im Sport1.de-Gespräch. "Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn es gegen Piräus mit einer Rückkehr schon klappt."

Der ehemalige Manager geht zudem davon aus, "dass wir in der Liga jetzt nach oben marschieren werden", denn "die Mannschaft strotzt vor Selbstbewusstsein".

Lemke pro Podolski

Gegen Piräus sieht Lemke die Bremer als klaren Favoriten. Dazu nimmt er Stellung zu einem möglichen Transfer von Lukas Podolski.

Sport1.de: Herr Lemke, am Wochenende hat Werder Bremen mit dem 8:1 gegen Arminia Bielefeld ein Ausrufezeichen gesetzt. Ist jetzt der Knoten geplatzt?

Willi Lemke: Ich glaube schon. Es war ein ganzer wichtiger Erfolg, der uns richtig nach vorne bringt und stabilisiert. Von daher gehe ich davon aus, dass wir in der Liga jetzt auch nach oben marschieren werden. Wir sind schon auf einem internationalen Platz. Aber es wäre schön, wenn wir noch zwei, drei Ränge weiter nach oben klettern würden.

Sport1.de: Nun steht die Champions League an. Wie groß ist der Druck für die Mannschaft vor dem zweiten Spiel gegen Olympiakos Piräus?

Lemke: Druck verspüre ich überhaupt nicht bei der Mannschaft. Sie hat einen guten Lauf und strotzt vor Selbstbewusstsein nach dem grandiosen Sieg. Wir sind Favorit - daran gibt es überhaupt nichts zu rütteln. Alles andere als ein Sieg wäre für die Fans eine heftige Enttäuschung.

Sport1.de: Wie schätzen Sie die Griechen ein, die von 31 Auswärtsspielen in der Champions League keins gewonnen haben?

Lemke: Aufgrund dieser Ausgangssituation sollte es nicht passieren, dass sie bei uns drei Punkte entführen. Das ist für mich aber auch schwer vorstellbar. Unterschätzen werden wir sie jedenfalls nicht. Wir sind als Mannschaft besser besetzt. Es wird sehr schwer für die Griechen, aber auch nicht einfach für uns.

Sport1.de: Welche Prognose geben Sie für das Spiel ab?

Lemke: Ich bin überzeugt von einem Erfolg und würde auf jeden Fall auf Sieg setzen – ich tippe auf 3:1. Aber es ist egal, wie hoch wir gewinnen.

Sport1.de: Wie stehen Sie zu einer möglichen Rückkehr von Torsten Frings?

Lemke: Torsten ist ein ganz wichtiger Spieler, eine Säule, die unser Spiel trägt. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn es gegen Piräus mit einer Rückkehr schon klappt. Aber er muss zu hundert Prozent überzeugt sein, dass es auch geht. Trainer Thomas Schaaf wird schon dafür sorgen, dass er nicht zu früh zurück kommt.

Sport1.de: Wie schätzen Sie die Chancen auf den Einzug in das Achtelfinale derzeit ein?

Lemke: Um eine Prognose abzugeben, ist es noch zu früh. Natürlich ist das Spiel gegen Piräus richtungsweisend, wie die Reihenfolge in der Gruppe aussehen wird. Real Madrid dürfte zu stark sein. Die Spanier werden wir kaum hinter uns lassen können. Genauso klar sage ich, dass wir in der Tabelle sicherlich vor Olympiakos landen werden.

Sport1.de: Bleibt noch Lazio Rom.

Lemke: Es wird interessant sein, wie wir diese beiden Auseinandersetzungen hinbekommen. Ich hoffe und glaube, dass unsere Mannschaft stärker ist als die der Italiener. Wir haben eine große Chance, den zweiten Platz zu belegen.

Sport1.de: Zuletzt wurde eine mögliche Verpflichtung von Lukas Podolski wieder thematisiert. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Lemke: Darüber hätte ich mich schon vor einigen Monaten sehr gefreut. Ich habe es nicht verstehen können, wieso er als junger deutscher Spieler zu Bayern München geht und hätte es damals lieber gesehen, wenn der "Poldi" zu uns gekommen wäre. Es wäre toll, wenn da doch noch was möglich wäre und Klaus Allofs das hinbekommen könnte.

Diego: "Wir haben die besten Spieler der Liga"

Bremen - Das Selbstvertrauen und die Spielfreude ist wieder zurück beim SV Werder.

Kein Wunder, denn das spektakuläre 8:1 gegen Arminia Bielefeld dürfte angesichts der personellen Probleme und des dürftigen Saisonstarts Balsam gewesen sein für die geschundene Bremer Seele.

Dabei gehörte Diego einmal mehr zu den Garanten des Erfolgs.

Der kleine Brasilianer bereitete drei Treffer vor und belohnte sich kurz vor Schluss mit seinem Freistoßtor selbst.

Klose-Nachfolge aufgeteilt

Anlass zur Freude geben an der Weser jedoch nicht nur die konstant guten Leistungen des 22 Jahre alten Regisseurs.

Nach dem Abgang von Miroslav Klose scheint es mittlerweile trotz aller Diskussionen um dessen Nachfolge gelungen zu sein, den Neu-Münchner zu ersetzen - wenn auch nicht eins zu eins.

Boubacar Sanogo und Hugo Almeida, gegen die Arminia beide mit einem Doppelpack erfolgreich, teilen sich diese Aufgabe.

Hinkender Vergleich

Gemeinsam hat das Duo bislang neunmal eingenetzt - einmal öfter als Klose. Auch wenn der Vergleich hinkt: Diego kann die Kritik am Werder-Angriff nicht verstehen.

Mit breiter Brust verkündet er: "Wir haben die besten Spieler in der Bundesliga. Nach dem Spiel heute wird diese Diskussion um unseren Angriff bestimmt endgültig beendet sein."

Im Sport1.de-Interview spricht Diego außerdem über das Torfestival gegen Bielefeld, das Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Olympiakos Piräus und die Bremer Formschwankungen.

Sport1.de: Diego, haben Sie jemals zuvor ein Spiel ähnlich hoch gewonnen wie das gegen Bielefeld?

Diego: Höchstens mal früher beim Stadtteilgekicke. Im Ernst: Dieses Ergebnis ist natürlich gut für unser Torverhältnis, das bisher nicht so gut war wie im letzten Jahr.

Sport1.de: War der Sieg in seiner Deutlichkeit auch ein Zeichen an die Konkurrenz?

Diego: Ich denke, alle wissen um unsere Stärke. Aber ein solcher Sieg setzt schon ein Zeichen und gibt uns eine Menge Selbstbewusstsein. Wir müssen jetzt einfach genauso weitermachen.

Sport1.de: Stichwort weitermachen: Wie schwer fällt es nun, gegen Piräus wieder bei null anzufangen?

Diego: Alle Spieler bei uns sind reif, erfahren und intelligent genug, um nicht abzuheben oder sich blenden zu lassen. Es wird kein Problem sein, jetzt wieder umzuschalten auf die Champions League. Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte. Am Mittwoch wird es sehr schwer.

Sport1.de: Dem klaren Sieg gegen Meister Stuttgart im letzten Heimspiel folgte ein mageres 1:1 gegen Wolfsburg. Heute dann die Gala gegen Bielefeld: Warum schwanken Werders Leistungen so sehr?

Diego: Man kann eben nicht immer perfekt spielen und vier oder acht Tore machen. Es spielen ja auch noch Gegner mit, die meist sehr stark sind. Da ist es ganz normal, dass es nicht immer so gut läuft wie heute.

Sport1.de: Wie stark ist Werder denn, wenn erst wieder alle Verletzten zurückgekehrt sind?

Diego:Dann werden wir als Mannschaft sicherlich noch stärker werden als wir es jetzt sind. Aber ich muss auch einmal unseren Ersatzspielern, die einen prima Job machen, ein Lob aussprechen.

Sport1.de: Zuletzt wurde immer wieder kritisiert, dass die Bremer Stürmer Miro Klose nicht ersetzen können. Was denken sie darüber?
Diego: Wir haben die besten Spieler der Bundesliga, die auch schon oft bewiesen haben, wie gut sie sind. Nach dem Spiel heute wird diese Diskussion um unseren Angriff bestimmt endgültig beendet sein.

Calidad wrote:A must win for you tonight chriss?

Raifael wrote:@ chrissicross

Will Tosic play ?

chrissicross wrote:

Raifael wrote:@ chrissicross

Will Tosic play ?

Yep, certainly.

The-Frank-Tavern wrote:good luck chrissi, you going?

Raifael wrote:

chrissicross wrote:

Raifael wrote:@ chrissicross

Will Tosic play ?

Yep, certainly.

Good news

chrissicross wrote:

Raifael wrote:

chrissicross wrote:

Raifael wrote:@ chrissicross

Will Tosic play ?

Yep, certainly.

Good news

The better news is Frings and Borowski might both play tonight.

Raifael wrote:
Excellent news a certain Dutch poster on here will be happy to see Frings

chrissicross wrote:

Raifael wrote:
Excellent news a certain Dutch poster on here will be happy to see Frings

Really? A Dutch poster is happy to see a German footballer? So who is the secret Dutch Frings fan then?

Raifael wrote:

chrissicross wrote:

Raifael wrote:
Excellent news a certain Dutch poster on here will be happy to see Frings

Really? A Dutch poster is happy to see a German footballer? So who is the secret Dutch Frings fan then?

Hehe , its DD .. he has him in his Champions League Fantasy Football team.

chrissicross wrote:

Raifael wrote:

chrissicross wrote:

Raifael wrote:
Excellent news a certain Dutch poster on here will be happy to see Frings

Really? A Dutch poster is happy to see a German footballer? So who is the secret Dutch Frings fan then?

Hehe , its DD .. he has him in his Champions League Fantasy Football team.

Oh, okay, thanks Rai, that's good to know. I might use that against him one day...

chrissicross wrote:

Raifael wrote:

chrissicross wrote:

Raifael wrote:
Excellent news a certain Dutch poster on here will be happy to see Frings

Really? A Dutch poster is happy to see a German footballer? So who is the secret Dutch Frings fan then?

Hehe , its DD .. he has him in his Champions League Fantasy Football team.

Oh, okay, thanks Rai, that's good to know. I might use that against him one day...

chrissicross wrote:No worry, Axe. Your secret is safe with me. I promise.

bluenine wrote:Hey, Crissi, is Carlos Alberto injured??

bluenine wrote:Hey, Crissi, is Carlos Alberto injured??

Raifael wrote:

chrissicross wrote:

Raifael wrote:
Excellent news a certain Dutch poster on here will be happy to see Frings

Really? A Dutch poster is happy to see a German footballer? So who is the secret Dutch Frings fan then?

Hehe , its DD .. he has him in his Champions League Fantasy Football team.

"Das war ja nicht normal für Miro"

Werder-Sportdirektor Klaus Allofs über den aufregenden Transfer-Sommer rund um Klose und Alberto

BREMEN. Es hat für Werder schon ruhigere Zeiten gegeben als diese. Unsere Redakteure Olaf Dorow und Oliver Matiszick nutzten die Länderspielpause, um mit Sportdirektor Klaus Allofs einige Themen des Jahres 2007 aufzuarbeiten. In den Mittelpunkt rückten sie dabei das Geschehen rund um zwei viel diskutierte Transfers: den von Klose und den von Carlos Alberto.

Frage: Herr Allofs, das Jahr hat Schlagworte wie Nierentransplantation, Schmutzkampagne gegen Klose, dessen Geheimtreffen mit den Bayern oder Geldwäsche bereitgehalten. Haben Sie sich manchmal einen anderen Beruf gewünscht?

Klaus Allofs: Überhaupt nicht. Es waren sicher keine angenehmen Themen, die auch durch eine schwierige, weil undurchsichtige Informationslage entstanden sind. Aber zum größten Teil sind sie dann ja aufgeklärt und relativiert worden. Wenn ich nur mal das Thema Geldwäsche nehme - das lässt natürlich erst einmal hellhörig werden. Das gefällt niemandem im Verein. Der Begriff Mafia ist da ja auch gefallen.

Stimmt, die Mafia hatten wir in der Aufzählung vergessen.

Wir tun gut daran, alles sehr sorgfältig zu machen - ohne den Anspruch, immer zu 100 Prozent richtig zu liegen. Ich kann den Spielern oder Beratern nicht hinter die Stirn schauen. Aber für Werder Bremen kann ich sagen, dass wir ein reines Gewissen haben. Wenn illegale Dinge ins Spiel kommen, geht es für uns nicht weiter.

Haben Sie im Fall Carlos Alberto alles richtig gemacht?

Sportlich kann ich das noch nicht beurteilen. Dass er einen schlechten Start gehabt hat, dass die Dinge nicht wie erwartet gelaufen sind, ist klar. Aber zuerst einmal haben wir alles richtig gemacht, dass wir ihn überhaupt bekommen haben.

Zu einem zu hohen Preis?

Nein. Von Miroslav Klose haben damals auch alle gesagt, dass er zu teuer gewesen wäre - und am Ende haben wir ihn für das Dreifache verkauft. Sich darüber bei Carlos Alberto nach zweieinhalb Monaten Gedanken zu machen, ist zu früh. Darüber können wir in zwei Jahren reden. Unsere Pläne mit ihm waren sowieso nicht auf die ersten paar Monate ausgelegt. Er ist 22 Jahre alt. Er hat seine Zukunft noch vor sich.

Dennoch darf über ihn und seinen Gesundheitszustand weiter gerätselt werden.

Ohne die Schweigepflicht zu verletzen, kann ich sagen: Eine eindeutige Diagnose gibt es nicht, das macht die Sache so schwierig. Aber die Prognosen der beteiligten Ärzte sind gut - einen Zeitpunkt kann und will ich nicht nennen. Wir dürfen keinen Druck beim Spieler erzeugen, das wäre bei dem ganzen Krankheitsbild einfach nicht günstig.

Dennoch wird spekuliert, ob hier nicht ein zweiter Fall Sebastian Deisler droht.

Was auch daran liegt, dass er nicht trainiert und spielt - es weiß ja keiner, worauf man sich bei ihm freuen kann. Doch wenn es wirklich dazu kommen sollte, wäre es tragisch. Das alles ist nicht so angenehm. Klar, wenn wir es uns hätten wünschen können, wäre das alles ganz anders gelaufen.

Haben Sie darüber nachgedacht, den Vertrag aufzulösen, das Geschäft rückgängig zu machen?

Dass wir das auch mal beleuchtet haben, ist klar - schließlich sind wir als Geschäftsführung dem Aufsichtsrat gegenüber verantwortlich. Aber es gibt überhaupt keine Anstalten von uns, das zu machen. Wir haben ihn ja nicht ohne Grund verpflichtet - wir wollen, dass am Ende ein interessanter, wertvoller Spieler für Werder dabei herausspringt, nichts anderes.

Als Ihr Aufsichtsrat würden wir fragen: Haben Sie sich vorher wirklich umfassend informiert?

Es gibt ja nicht nur die umfangreichen sportmedizinische Untersuchungen - und auch die können nicht alles ausschließen. Genauso haben wir herauszufinden versucht: Was ist das für einer? Der Trainer war einmal da, ich war einmal da, wir haben viel mit ihm gesprochen und den Kontakt zu seinem Umfeld gesucht. Und immer gab es den Hinweis, dass er kein ganz pflegeleichter Spieler ist. Aber das galt vorher genauso für Johan Micoud, für Diego und auch für Valerien Ismaël. Von daher konnte das bei Carlos Alberto kein Ausschlusskriterium sein.

Auffällig ist, dass Sie viel Geld für einen Mittelfeldspieler ausgegeben haben - obwohl das Mittelfeld gut besetzt war.

Es geht nicht nur um den Ist-Zustand, unsere Überlegungen sind längerfristig. Mit Diego hatten wir uns zwei Jahre beschäftigt, bevor Micoud uns verlassen hat - im Idealfall hat man schon eine Antwort parat, wenn sich eine neue Situation ergibt. Und wer weiß, wie unser Mittelfeld in der nächsten Saison aussieht. Es laufen ja auch Verträge aus.

Doch dem Sturm fehlt jetzt eine Klose-Qualität.

Den Stürmer, den sich die Öffentlichkeit vor der Saison vorgestellt hat, gibt es nicht. Carew oder Baros hätten zwar erst einmal einen großen Aha-Effekt ausgelöst. Im Paket aus Ablösesumme und Gehalt wäre das zu viel gewesen - und am Ende vielleicht nicht einmal eine Qualitätsverbesserung. Denn ich hoffe, dass auch mal registriert wird, was wir stattdessen mit Boubacar Sanogo geschafft haben: Er macht seine Tore, steht aber noch ganz am Anfang seiner Entwicklung. Wir sind sehr glücklich, dass wir ihn haben.

Doch auch von ihm heißt es, dass er zu teuer gewesen ist.

Was ist zu teuer? Was stimmt, ist, dass unsere Transferpolitik am Ende der vergangenen Saison nicht so aufgegangen ist, wie es von langer Hand geplant war.

Und zwar?

Der Plan war, dass Klose nach der WM 2006 erst einmal unverkäuflich ist, wir dann aber rechtzeitig darüber reden würden, wenn im Jahr darauf Interesse an ihm da ist. Doch das war am Ende nicht umzusetzen - auf einmal hat die Planungssicherheit gefehlt. Wir sind in Zeitverzug geraten, was vielleicht dazu geführt hat, dass wir in einer Phase tätig werden mussten, als der Markt überhitzt war. Aber da gibt es bei anderen Vereinen ähnliche Beispiele.

Doch wie konnte man 2007 derart aus dem Zeitplan geraten - bei einem Spieler, der eigentlich schon ein Jahr vorher weg wollte?

Weil sich gezeigt hat, dass es nicht so einfach für ihn wird, einen entsprechenden Verein zu finden. Von daher hat es immer mehr danach ausgesehen, dass wir noch ein Jahr weiter zusammenarbeiten. Wir können doch nicht ein dreiviertel Jahr vorher an einen anderen Spieler herangehen und sagen: Komm zu uns - aber das gilt nur, wenn Klose geht.

Nun ist er gegangen. Sind Sie enttäuscht darüber, wie er sich sportlich vom ersten Tag an in München dargestellt hat - im Vergleich zum letzten halben Jahr in Bremen?

Wir waren enttäuscht, dass er eine so schlechte zweite Halbserie gespielt hat. Mit einem Miro in Topform wären wir Meister geworden. Aber das taugt jetzt wirklich nicht mehr zur Schlagzeile.

Wäre aber eine gute Schlagzeile.

Ich weiß. Aber das hätte nach den Gesetzen Ihrer Branche doch sofort zur Folge, dass es heißt: Allofs tritt nach. Tatsache ist, dass ich überhaupt keinen Groll ihm gegenüber habe, man kann sich eigentlich keinen besseren Profi vorstellen als Miro. Ich finde es nur bedauerlich, dass das letzte halbe Jahr nicht so erfreulich verlaufen ist.

Viele Bremer Fans denken, dass er sich bewusst hat hängen lassen.

Dann wäre ich sauer und würde sagen: Schweinerei. Aber den Eindruck hatte ich überhaupt nicht, keine Sekunde. Ich kann mir das nur erklären, dass er in der Situation verunsichert war - wie es mit ihm weitergeht, wie er sich entscheiden soll. In der Zeit hat vieles nicht bei ihm gestimmt. Allein dieses Geheimtreffen in Hannover - das war ja nicht normal für Miro.

Abgesehen von den ganzen Nebengeräuschen im Fall Klose: War es ein guter oder schlechter Transfer-Sommer für Werder?

Wir haben Spieler verpflichtet, die wie Boenisch und Tosic eine gute Perspektive haben. Bei Sanogo ist genau das eingetreten, was wir uns erhofft haben. Was haben wir noch?

Nun ja, soviel Transfers waren es ja nicht. Der Kader ist nicht, wie vom Trainer gefordert, vergrößert worden.

Er ist nicht zu mir gekommen und hat gesagt, er will mehr Leute. Die Kadergröße sagt ja erst einmal nichts aus. Wenn es so geht wie in diesem Jahr, und wir hätten noch fünf Mann mehr, dann hätten sich noch fünf Mann mehr verletzt. Wenn alle fit sind, haben wir ganz andere Probleme.

Ist es bei Werders Ansprüchen schwerer geworden, Spieler zu holen?

Bei Bayern wäre damals kein Journalist zur Pressekonferenz gekommen, wenn dort Diego vorgestellt worden wäre. Der saß bei Porto auf der Tribüne. Unsere Sicht hat sich nicht verändert, aber das Anspruchsdenken. Da sind wir zuletzt verwöhnt worden. Ich hab’ immer gesagt, ich bin für die verrückten Dinge zuständig. Dieses Querdenken müssen wir uns erhalten.

Haben Sie sich bei diesem Querdenken auch mal verschätzt?

Ja, die Entwicklung des einen oder anderen Spielers ist noch nicht so verlaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Aber die Hoffnung darauf ist weiterhin vorhanden. Dass ich keine Namen nenne, werden Sie verstehen.

Und wie steht's bei den Vertragsverlängerungen? Wollen die Spieler mehr Geld, weil sie lesen: Es gibt 20 Prozent mehr Fernseheinnahmen für die DFL?

Es muss natürlich unser Ziel sein, mehr Geld zu verdienen. Da hinken wir unseren Nachbarländern hinterher. In Deutschland reden wir von 500 Millionen Euro. In Frankreich, wo die Liga nicht so attraktiv ist, soll es demnächst um 750 Millionen gehen. Aber was bedeutet das für uns als Klub? Rechnen Sie mal nach: Am Ende bleiben drei oder vielleicht 4,5 Millionen hängen. 4,5 Millionen verändern nicht die Welt.

Zurück zum Sport: Ist für Werder in dieser Saison jetzt das Schlimmste überstanden?

Wir haben eine kritische Phase hinter uns gebracht, und das mit ordentlichem Punktestand. Wenn der Kader wieder komplett ist, die Spieler sich Tag für Tag im Konkurrenzkampf durchsetzen müssen, dann wird die Mannschaft so stark sein, dass sie oben mitspielt. Das gibt diese Mannschaft her.

Tim Wiese - Poker um neuen Vertrag dauert an

Verlängerung eine Frage des Gehalts / "Wir sind noch nicht auf einem Nenner"

Von Arne Flügge

BREMEN (Eig. Ber.) Vier Wochen ist es her, da hatte sich Tim Wiese zuversichtlich über eine schnelle Vertragsverlängerung bei Werder geäußert (wir berichteten). Schon bald werde man alles klarmachen, den neuen Vierjahres-Vertrag in trockene Tücher bringen, hatte der Torhüter damals erklärt. Doch so schnell geht die Sache jetzt wohl doch nicht über die Bühne.

Über die Laufzeit dürfte zwischen den Parteien weiterhin Einigkeit herrschen. Allerdings ist die Kluft zwischen dem neuen Gehaltsangebot der Bremer und der Forderung des Torwarts zu groß. "Das Finanzielle ist noch zu klären. Da sind wir noch nicht auf einem Nenner", bestätigte Wiese gestern. Der Torwart ist aber zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung kommen wird: "Ich denke, wir werden das klären."

Eine Einschätzung, die Werder-Sportchef Klaus Allofs teilt. "Wir haben Tim erklärt, dass wir gerne weiter

Angebote aus dem Ausland

mit ihm zusammenarbeiten möchten. Auch er hat uns gegenüber gesagt, dass er gern in Bremen bleiben will. Natürlich kann es da zu unterschiedlichen Vorstellungen kommen, wie das bezahlt wird."

Generell ist Werder bereit, angesichts der Leistungen des Torwarts die Bezüge des 25-Jährigen aufzustocken. "Mit unseren Erfolgen ändert sich natürlich auch die Gehaltsstruktur in der Mannschaft", sagte Allofs der "Bild"-Zeitung. Allerdings ist Werder nicht bereit, den Rahmen zu sprengen. "Wie für alle anderen Spieler, gilt auch für Tim: Die Bedingungen müssen vernünftig sein und in das Gehaltsgefüge passen", stellte der Bremer Sportchef gestern klar.

Wo die finanziellen Grenzen abzustecken sind, darüber wird jetzt in den nächsten Gesprächen noch zu verhandeln sein. "Wir wissen, was wir an Tim haben", unterstrich Allofs. Auf der anderen Seite sind für den 50-Jährigen die sportlichen Perspektiven seines Torhüters in Bremen ein nicht ganz unwesentlicher Faktor, dass auch Wiese einlenkt: "Tim weiß auch, was er an Werder hat. Nicht viele Torhüter spielen in der Champions League."

Die größeren Trümpfe in diesem Poker dürften dennoch bei Wiese liegen. Schließlich könnte der Keeper im kommenden Jahr ablösefrei gehen und Werder wäre gezwungen, für teures Geld einen neuen Stammtorhüter zu verpflichten. Daher beginnt Wiese jetzt auch mit dem im Vertragspoker üblichen Säbelrasseln - und behauptet: "Ich habe bereits Angebote aus England und Spanien vorliegen. Mein erster Ansprechpartner ist und bleibt aber Werder."

Schon bald wollen sich Allofs, Wiese und dessen Berater Roger Wittmann zur nächsten Poker-Runde treffen. Zunächst einmal arbeitet der Werder-Torwart aber daran, wieder fit zu werden. Nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel will Wiese heute erstmals wieder auf dem Platz stehen - und kündigte gestern schon mal an: "Bis zum Spiel gegen Hertha bin ich wieder fit." Und vielleicht ist dann ja auch der neue Vertrag besiegelt.

Allofs sieht bei Klasnic "sehr gute Entwicklung"

Dennoch warnt der Sportchef vor zu großer Euphorie

BREMEN (flü) Klaus Allofs hat in den vergangenen Tagen bei Ivan Klasnic eine "sehr gute Entwicklung" im Training ausgemacht - dennoch warnt der Bremer Sportchef vor zu viel Euphorie und dämpft damit ein wenig die Hoffnungen seines Stürmers, bereits in neun Tagen im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin wieder im Werder-Kader zu stehen. "Ivan macht im Training einen guten Eindruck. Dass er mittrainieren kann, die Belastung toleriert, ist sehr positiv. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass dort einer trainiert, der nicht richtig fit ist. Doch gerade in Ivans Fall müssen wir ganz genau hinschauen", forderte der 50-Jährige Geduld: "Ivan ist erst seit zwei Wochen wieder im Mannschaftstraining. Wir müssen jetzt abwarten, ob und wie er die jetzt stetig steigenden Belastungen toleriert."

Das letzte Wort, ob und wann Klasnic wieder zum Bremer Kader stoßen wird, haben ohnehin neben Trainer Thomas Schaaf die Mediziner. Klasnic steht nicht auf

Die Spiel-Lizenz steht noch aus

der Spielerliste. Um dort aber eingetragen zu werden, braucht er die Spiel-Lizenz. Die wird nach eingehenden Untersuchungen im Regelfall vom Mannschaftsarzt vergeben. Angesichts von zwei Nierentransplantationen "gehen wir bei Ivan aber noch einen Schritt weiter. Wir konsultieren auch seine behandelnden Ärzte und holen deren Meinung ein", erklärt Allofs. Zudem stehen weitere Untersuchungen an. "Die Form der Belastung im Spielbetrieb ist schließlich eine andere als im Training", sagt Allofs. Sollte es schlussendlich von medizinischer Seite keine Bedenken mehr geben, würde Klasnic die Bescheinigung ausgestellt und der Weg für die Rückkehr in den Kader freigemacht.

"Dann aber", weiß der Kroate selbst, "entscheidet immer noch der Trainer, ob er mich dazunimmt oder nicht." Vor dem abschließenden Medizin-Check hat Klasnic jedenfalls keine Angst. "Ich habe bisher viel erreicht, auch das werde ich schaffen."

Hoffnung bei Hunt

(ODO). Sportdirektor Klaus Allofs hat verneint, dass beim seit Monaten verletzten Stürmer Aaron Hunt die Gefahr der Sportinvalidität besteht. "Er macht große Fortschritte. Ich habe die Hoffnung, dass es sogar noch in der Hinrunde wieder etwas wird mit einem Einsatz", sagte Allofs. Der Stürmer befinde sich in der Reha in Bremen und habe auch schon Übungen mit dem Ball absolviert. "Aaron spielt mit großem Aufwand. Er hat vielleicht noch nicht die Substanz dafür gehabt, das wegzustecken. Wir hoffen, dass wir ihn dahin kriegen, dass er diese Robustheit hat", sagte Allofs über den "sehr wichtigen Spieler".